Im Dezember gaben der spanische Präsident Sánchez und Macron bekannt, dass "BarMar" in „H2Med" umbenannt wird. Der neue Name soll den Fokus darauf lenken, dass hauptsächlich Wasserstoff durch die bis zu 476 km lange Pipeline fließen soll. Dem französischen Industriemagazin L'usine nouvelle zufolge werden die Bauarbeiten 2026 beginnen.
Ab 2030 könnte dann grüner Wasserstoff aus den sonnenreichen Regionen Südspaniens über Frankreich in die energiehungrigen Industriezentren Deutschlands fließen. Dass sie auch von dem Wasserstoff des grünen Korridors profitieren kann, wurde im Januar 2023 anlässlich der Feierlichkeiten zum Jubiläum des Élysée-Vertrags in Paris bekanntgegeben.
Neue Absatzchancen für die deutsche Industrie
Der VDMA weist darauf hin, dass die neue Wasserstoffpipeline nicht nur eine Rohstoffquelle, sondern auch neue Absatzchancen für die Prozesstechnik eröffnet. Im September 2022 hatte der Verband eine Studie zur Evaluation der Wasserstoffwirtschaft aus Sicht des Anlagenbaus in Auftrag gegeben. Fazit: der Markt für Wasserstoff-Technologien bietet "erhebliches Geschäftspotenzial", ganze Lieferketten seien im Entstehen begriffen.
Die Investitionen in wasserstofftaugliche Anlagen und Komponenten könnten erheblich zunehmen. Absatzfelder entstehen dabei durch den möglichen Verkauf von Ausrüstung entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette: Produktion, Transport, Speicherung, Vertrieb und Anwendungen, u.a. im Mobilitäts- und Energiesektor. Allein der europäische Markt für Elektrolyseur-Ausrüstung soll 2030 einen Umfang von 6 bis 10 Mrd. € umfassen. Das tatsächliche Volumen hängt davon ab, wie sich die Kosten entwickeln und wie viele Projekte umgesetzt werden. Die Studie ist online kostenlos abrufbar.
Vor diesem Hintergrund ist es ein gutes Signal für die Industrie, wenn Kapazitäten für den Wasserstoffimport nach Deutschland entstehen. Je mehr Wasserstoff verfügbar ist, desto größer ist das Absatzpotenzial für geeignete Ausrüstung.
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