Der Zusammenhang zwischen Füllgrad und Gesamtleitung ist auch bei der Hochleistungs-Wärmeleitpaste zu beobachten: Der Wert für die Wärmeleitfähigkeit ist laut Datenblatt durchschnittlich, während die Wärmeleitfähigkeit bei der Anwendung am Leistungsmodul ausgezeichnet ist, wie ein umfassender Benchmark-Test gezeigt hat.
Neben diesen Faktoren haben auch das Leistungsmodul und die Montagebedingungen einen bedeutenden Einfluss auf die Leistung der HPTP. Daher müssen Dicke und Verteilung der Wärmeleitpaste für jeden Leistungsmodultyp optimiert werden.
Die HPTP ist für verschiedene bodenplattenlose Leistungsmodule verfügbar, jeweils mit optimiertem Druckmuster. Jedes vorbedruckte Modul wird umfassenden Qualitätsprüfungen unterzogen, um die langfristige Beständigkeit und Leistung des TIM in der Anwendung sowie die Lagerfähigkeit vor der Montage sicherzustellen. Neben Industrieanwendungen werden auch anspruchsvollere Anforderungen, wie Automobilstandards, erfüllt.
Der zweite Faktor des thermischen Gesamtwiderstandes ist das Keramikmaterial und auch hier ist eine Optimierung sinnvoll. Es gibt zahlreiche Alternativen zu den heute verwendeten Direct Bonded Copper (DBC) Substraten mit Aluminiumoxid (Al2O3). In Anbetracht der thermischen und mechanischen Eigenschaften sind Keramiksubstrate mit Siliziumnitrid (Si3N4) und AMB (Active Metal Brazen) ideale Kandidaten, die im Vergleich zu Al2O3 die Wärmeleitfähigkeit um das Vierfache und die wesentlichen mechanischen Eigenschaften um ein Vielfaches steigern.
Die Vorteile dieser Komponenten bei der Optimierung des thermischen Widerstands und der Ausgangsstromkapazität sind enorm. Auf der Grundlage eines MiniSKiiP mit Gehäusegröße 3 mit 6-Pack-Topologie wurde eine typische Motorantriebsanwendung simuliert. Durch den Austausch der Standardwärmeleitpaste gegen HPTP bei dem vorhandenen Modul auf einem Al2O3-Substrat verringerte sich der thermische Widerstand um 34%. Bei einer Standard-Motorantriebsanwendung mit 4kHz mit einer 10 Sekunden langen Überlastung von 200% ist das Ergebnis ein bemerkenswerter 20% höherer Ausgangsstrom im gleichen Betriebstemperaturbereich.
Wird zusätzlich zur Verwendung der Hochleistungs-Wärmeleitpaste das Al2O3-Substrat durch Si3N4 ersetzt, verringert sich der thermische Widerstand um 54% und die Ausgangsleistung und somit die Leistungsdichte des Moduls werden um 34% gesteigert.
Dies zeigt, dass die Kombination aus einem innovativen Thermische-Interface Material und einer modernen Substrattechnologie in den Leistungsmodulen die Ausgangsleistung einer Motorantriebsanwendung deutlich steigert. Und dies, ohne dabei die Lebensdauer des Moduls zu beeinträchtigen.