Abb. 1) Zerlegte und gereinigte Teile der Ziehmaschine Typ MMH 101 © Niehoff-Gruppe
Zur Herstellung von Drähten aus Nichteisen-Metallen (NE-Metallen) und zur Weiterverarbeitung zu Automobil-, Daten- und Spezialkabeln sind verschiedene Arten von Maschinen und Anlagen nötig. Neue, dem aktuellen Stand der Technik entsprechende Maschinen geben den Anwendern natürlich die besten Möglichkeiten, flexibel, effizient und wirtschaftlich zu fertigen. Bei qualitativ hochwertigen Maschinen, die schon längere Zeit im Einsatz sind, lohnt sich aber auch eine fachgerechte Modernisierung, um ihnen ein zeitgemäßes Leistungsniveau zu verschaffen.
Modernisieren von Ziehmaschinen
83.000 Betriebsstunden müssen für Ziehmaschinen nicht zwingend das Ende der Nutzungszeit bedeuten. Voraussetzung ist allerdings, dass sie solide konstruiert wurden, und dass der Modernisierer weiß, was er zu tun hat. Bei Niehoff fällt beides zusammen. Manche Anlagen sind nach ihrem Retrofit sogar noch produktiver als im Neuzustand.
Anlagenoptimierung seit Jahrzehnten
Der Original+ After Sales optimiert seit Jahrzehnten Maschinen und Anlagen für Niehoff-Kunden. Aktuelles Beispiel ist die Generalüberholung einer Mehrdraht-Ziehanlage. Das Unternehmen hatte eine Mehrdraht-Ziehmaschine Typ MMH 101 mit integrierter Durchlaufglühe Typ RM 140 und einem Spuler Typ S 631 im Jahr 1996 an den Betreiber ausgeliefert. Die zum gleichzeitigen Ziehen von 24 Kupferdrähten konzipierte Anlage war danach 83.000 Stunden im Einsatz. Nach der Überholung wird sie in einem außereuropäischen Werk des Kunden weiter eingesetzt.
Abb. 2) Mehrdraht-Ziehmaschine Typ MMH 101 mit 83.000 Betriebsstunden © Niehoff-Gruppe
Als erste Maßnahme vor jeder Maschinenüberholung inspizieren Techniker die Anlage vor Ort. Danach besprechen die Niehoff-Spezialisten mit dem Betreiber alle nötigen und möglichen Überholungsmaßnahmen, worauf dann ein entsprechendes Angebot erstellt wird.
Im vorliegenden Fall wurde die Ziehanlage nach Schwabach zum Stammhaus des Unternehmens transportiert und dort komplett zerlegt, gereinigt und entlackt (Abb. 1 und 2). Alle Baugruppen wurden geprüft, Lager und Dichtungsflansche komplett erneuert, danach wurde neu lackiert. Die Glühe erhielt neue Lager, und die Elektrik der Anlage wurde an das Stromnetz im künftigen Einsatzland angepasst.
Im Hinblick auf dessen heißes Klima wurde im Schaltschrank eine zusätzliche Kühlung verbaut. Nach Zusammenbau, Testbetrieb und Abnahme durch den Betreiber wurde die Anlage an ihren neuen Einsatzort geliefert, wo sie installiert und von Niehoff-Technikern in Betrieb genommen wurde (Abb. 3).
Abb. 3) Die MMH 101 nach der Überholung © Niehoff-Gruppe
Originaldokumente und OEM-Qualität
Nur Niehoff-Spezialisten sind in der Lage, Niehoff-Maschinen und -Anlagen mit maximaler Kompetenz zu überholen und wieder in einen Top-Zustand bringen. Als Konstrukteur und Hersteller unterhält Niehoff zu allen Projekten exzellente Dokumentationen mit sämtlichen Maschinendaten, zu der nur die hauseigenen Spezialisten Zugriff haben.
Alle Spezialisten, die an einem Überholungsprojekt beteiligt sind, kennen die Technologie, die in den Maschinen steckt. Die meisten der benötigten Ersatzteile werden im eigenen Haus mit modernsten Bearbeitungsmaschinen in OEM-Qualität angefertigt. Sollten Komponenten zugekauft werden müssen, achtet Niehoff darauf, dass diese die hohen firmeneigenen Qualitätsstandards erfüllen.
Die Spezialisten vom Niehoff-Service betreuen seit Jahrzehnten die in aller Welt eingesetzten Maschinen der Firma. Von dieser internationalen Erfahrung profitieren wiederum alle Betreiber von Niehoff-Maschinen, weltweit. Niehoff Original+ steht dabei für zuverlässige Versorgung mit Ersatzteilen in Niehoff-Qualität und einen kompetenten und schnellen Kundendienst.
Hohe Drahtqualität
Die auf MMH-Mehdraht-Ziehmaschinen gezogenen Drähte zeichnen sich durch sehr gleichmäßige, eng tolerierte physikalische Eigenschaften über ihre ganze Länge aus. Dies ist besonders wichtig, wenn Drähte zu hochwertigen Litzen weiterverarbeitet werden sollen. Für diese Arbeitsgänge eignen sich die Verlitz- und Verseilmaschinen von Niehoff ideal.
Abb. 4) Die Schlaglänge der Doppelschlag-Verseilmaschine DSI 1001 lässt sich stufenlos von 20 mm bis 400 mm einstellen. Die maximale Schlagzahl beträgt 3200 Schläge/min. © Niehoff-Gruppe
Systeme plus Prozess-Know-how - Steigende Ansprüche an Verseilmaschinen
Die Anforderungen an Kabel und Leitungen für Fahrzeuge, IT-Systeme, sowie im Energiesektor sind in den letzten Jahren stetig gewachsen. Dafür brauchen die Kabelhersteller Anlagen, die komplexe Konstruktionen erzeugen und energie-, rohstoff- und kosteneffizient arbeiten können. Außerdem müssen sich die Maschinen an veränderte Anforderungen anpassen lassen. Von Niehoff entwickelte und gebaute Maschinen zum Verseilen von Daten- und Spezialkabeln erfüllen alle diese Kriterien.
Die Baureihen D und DSI
Niehoff greift in der Planung, Installation und Automatisierung kompletter Anlagen auf jahrzehntelange Erfahrung zurück. Ein Ergebnis der ständigen und engen Zusammenarbeit mit Kabelherstellern sind die weiterentwickelten Doppelschlag-Verlitzmaschinen der Baureihe D. Zu ihren Besonderheiten gehören die Einbügel-Bauweise und die berührungslose Datenübertragung innerhalb der Maschine.
Dank dieser Konstruktion verbrauchen die Maschinen im Vergleich zu konventionellen Zweibügel-Maschinen deutlich weniger Energie. Die Geräuschentwicklung ist niedriger und der Wartungsaufwand geringer. Die Erfahrungen mit Baureihe D und die Wünsche führender Kabelhersteller bildeten die Grundlage für die Entwicklung der Doppelschlag-Verseilmaschinen Baureihe DSI vor gut zehn Jahren.
Seitdem wurden diese Maschinen permanent weiterentwickelt und können dank umfangreichem Zubehör alle Arten von Daten- und Spezialkabeln – wie z.B. Sensor-, Signal-, Bus-, Instrumentations- und LAN-Kabel sämtlicher Kategorien – mit höchster Präzision fertigen (Abb. 4 und 5).
Abb. 5) Datenkabel-Verseilanlage, aufgebaut aus einem Doppelschlag-Rückdrehablauf Typ ARD 630, einem Längsbandablauf Typ ALB und einer Doppelschlag-Verseilmaschine DSI 631 © Niehoff-Gruppe
Niehoff-Industrievertretung für Frankreich und Nordafrika
Seit Januar hat die Maschinenfabrik Niehoff eine neue Vertretung für Frankreich, Tunesien, Algerien und Marokko. Die französische Industrievertretung Sequem übernimmt die Betreuung der genannten Verkaufsgebiete von der Firma Sifem, die über 40 Jahre für Niehoff tätig war.
Sequem mit Sitz in Lezennes bei Lille vertritt Niehoff seit zehn Jahren in Belgien und Luxemburg. Das Familienunternehmen arbeitet mit 30 Herstellern von Maschinen und Anlagen für die Draht-, Kabel- und drahtverarbeitende Industrie sowie andere Bereiche der metallverarbeitenden Industrie zusammen.