Aufgaben und Kapazitäten der Gasspeicher
Nachdem die Füllstände der Gasspeicher in letzter Zeit an Bedeutung gewonnen haben und nicht mehr als selbstverständlich angesehen werden, soll hier ein Überblick auf die grundsätzlichen Aufgaben und Funktionen der Gasspeicher gegeben werden.
Deutschland verfügt über wenig eigene Gasvorkommen und muss die Versorgung vor allem über Importe absichern. Dabei nehmen die deutschen Gasspeicher eine wichtige Rolle für Versorgungssicherheit und Preisstabilität ein. Sie gleichen Schwankungen des tages- und jahreszeitlichen Gasverbrauchs aus und sorgen als Puffersystem für eine verlässliche Absicherung. Im Winter werden bis zu 60 % des Verbrauchs in Deutschland aus deutschen Gasspeichern abgedeckt.
Ein Überblick über die tagesaktuellen Kapazitäten inklusive der geografischen Lage der Deutschen Gasspeicher können in der INES-Speicherkarte eingesehen werden. Aktuelle Füllstandsdaten zur Gasspeicherung in Europa liefern die Zahlen des europäischen Gasspeicherverbandes GIE auf der Seite AGSI+.
Über das Bundesgebiet verteilt gibt es insgesamt ca. 40 Speicherorte mit 47 Gasspeichern, davon 31 Kavernen- und 16 Porenspeicher mit einem Gesamtvolumen von etwa 23,3 Mrd. m3 Arbeitsgas. Das entspricht etwas mehr als einem Viertel des deutschen Gasverbrauchs, der 2022 laut Bundesnetzagentur bei 847.470 GWh lag.
Gashändler oder Gasversorger können Platz in Gasspeichern von den Betreiberfirmen mieten, um eingekauftes Gas zwischenzuspeichern. Dieses Gas wird über Fernleitungen zum Gasspeicher transportiert.
Lage und Vorteile der Gasspeichertypen
Ein Untergrundspeicher speichert Gas in natürlichen oder künstlichen Hohlräumen unter der Erdoberfläche in Tiefen von einigen hundert bis zu zweitausend Metern.