Die fortschreitende Umstellung der Stromversorgung auf erneuerbare Quellen und der steigende Energiebedarf, z. B. durch die Substituierung von natürlichem Erdgas auf Wasserstoff, sowie aufgrund des steigenden Stromhandelsvolumens, erfordern eine zuverlässige und sichere Infrastruktur. So müssen die Stromnetze und insbesondere das Höchstspannungsnetz (> 220 kV) an die Veränderung der Erzeugungsund Verbrauchsstrukturen angepasst und ausgebaut werden.
Erdverlegte Stromkabel gewinnen so zunehmend an Bedeutung. Diese Art der Verlegung bietet nicht nur Vorteile in Bezug auf die Ästhetik und die Minimierung von Störungen im öffentlichen Raum, sondern auch hinsichtlich der Sicherheit und Langlebigkeit der Kabelsysteme. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass durch eine wachsende Anzahl an erdverlegten Leitungen auch eine Zunahme von Situationen zu erwarten ist, die ein besonderes Schutzbedürfnis der Kabel erfordern. Besondere Herausforderungen gegenüber Freilandleitungen ergeben sich beispielsweise bei der Querung von Flüssen, Straßen und Bahntrassen [1]. Darüber hinaus führt die Verdichtung der urbanen Räume im innerstädtischen Bereich häufig zu „unterirdischer“ Platznot, was die Planung und Verlegung von erdverlegten Stromkabeln zusätzlich erschwert. Diese Gegebenheiten erfordern innovative Lösungen, um die Integrität der Leitungen zu gewährleisten und gleichzeitig die Funktionalität der Infrastruktur aufrechtzuerhalten.