Rohrleitungen sind die bei weitem ökonomischste Methode für den Transport großer CO2-Mengen im CCS-Kontext. Das Onshore- und Offshore CO2-Leitungsdesign sowie die -konstruktion folgen dabei etablierten Methoden und nutzen Know-How und Erfahrung aus dem Betrieb von Erdgasleitungen. Während der Transport von gasförmigem CO2 in der Regel keine über das klassische Design hinausgehenden Anforderungen an den Rohrwerkstoff stellt, liegen die besonderen Herausforderungen an Leitungsrohrstähle beim Transport von CO2 in der flüssigen oder dichten Phase neben Korrosionsaspekten vor allem in den hohen Anforderungen an die Zähigkeit im Grundwerkstoff, um duktile Rissausbreitung zu verhindern.
Während Korrosion von Leitungsrohrstählen vor allem durch eine geeignete Spezifikation der CO2-Zusammensetzung unter besonderer Berücksichtigung eines geringen Wassergehalts beherrschbar ist, muss die Thematik der duktilen Rissausbreitung aufgrund der verzögerten CO2-Dekompression beim Transport in der flüssigen Phase gesondert betrachtet werden. Der Fachbericht gibt eine Übersicht über den derzeitigen Kenntnisstand zur Eignung längsnahtgeschweißter Großrohre für den CO2-Transport und zeigt Entwicklungsansätze aus der Perspektive eines Rohrherstellers auf.