Anlagenbau profitiert von Großprojekten für nachhaltigen Stahl
Anlagenbau profitiert von Großprojekten für nachhaltigen Stahl
Trotz des volatilen Marktumfelds sind die Aussichten für die Anlagenbauer optimistisch, meint der VDMA Maschinenbau. Hauptgrund dafür ist der Wandel in der Stahlindustrie hin zu emissionsfreiem Stahl und das Ziel, bis 2050 in Europa klimaneutral zu werden.
Die in der Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau (AGAB) des VDMA organisierten Hütten- und Walzwerkhersteller verzeichneten 2023 einen Auftragseingang von 2,75 Mrd. Euro, das sind 10 % mehr als im Vorjahr (2022: 2,49 Mrd. Euro). Ausgelöst wurde dieses Wachstum vor allem durch die steigende Nachfrage nach Anlagen zur umweltfreundlichen Stahlerzeugung, die zur Vergabe mehrerer Groß- und Megaprojekte in Deutschland führte. Beispiele hierfür sind das SALCOS-Projekt[1], mit dem das integrierte Stahlwerk der Salzgitter AG am Heimatstandort bis 2033 vollständig auf eine grüne Stahlproduktion umgestellt werden soll, die Dekarbonisierungsprojekte von Arcelor Mittal in Bremen und Eisenhüttenstadt sowie der Ersatz eines Hochofens durch eine wasserstoffbetriebene Direktreduktionsanlage bei Thyssenkrupp in Duisburg. Dank dieses Sondereffekts stiegen die Inlandsbestellungen auf einen neuen Rekordwert von 1,17 Mrd. € (2022: 172 Mio. €) - mehr als das Doppelte der bisherigen Bestmarke von 552 Mio. € aus dem Jahr 1991. Da im Ausland 2023 keine Dekarbonisierungsprojekte in ähnlicher Größenordnung in Auftrag gegeben wurden und von den Aufträgen für fossil befeuerte Hüttenwerke keine Impulse ausgingen, sank der Auftragseingang aus dem Ausland auf 1,58 Mrd. Euro und damit um 32 % gegenüber dem Vorjahr (2022: 2,32 Mrd. Euro).