vattenfall hat nun erstmals die HYBRIT-Speicheranlage für Wasserstoff unter kommerziellen Bedingungen auf dem Strommarkt getestet – mit vielversprechenden Resultaten für die Transformation der Branche. Für die Herstellung von fossilfreiem Stahl ist fossilfreier Wasserstoff eine der Voraussetzungen. HYBRIT ist eine Initiative, die 2016 gemeinsam von SSAB, LKAB und Vattenfall auf den Weg gebracht wurde.Durch die Speicherung lassen sich die variablen Kosten der Wasserstoffproduktion deutlich – um 25 bis 40 Prozent – senken.
Etwa einen Monat lang war die Speicheranlage für Wasserstoff direkt in den Strommarkt eingebunden. Das Ziel bestand darin, Wasserstoff aus fossilfreiem Strom mit variablem Strompreis zu möglichst niedrigen Kosten zu erzeugen, z. B. zu bestimmten Tageszeiten oder während längerer Zeiträume mit witterungsbedingt hohem Stromaufkommen. dabei wurde SSAB stetig und zuverlässig mit Wasserstoff versorgt.
„Obwohl Vattenfalls Optimierung des Handels und Betriebs anhand realer Strompreise in eine Zeit mit geringen Preisschwankungen fiel, waren die Ergebnisse sehr überzeugend. Die Erprobung erfolgte in enger Abstimmung zwischen Hybrit Development und Vattenfall. Bei diesem Praxistest konnten wir in Echtzeit verfolgen, wie viel Geld durch die Nutzung der Speicheranlage eingespart wurde“, erklärt Marie Anheden, Senior Projektmanager bei HYBRIT.
Bisherige Projekte
Alle Forschungsprojekte an dem Wasserstoffspeicher, der sich unweit der HYBRIT-Pilotanlage für fossilfreies Eisen in Luleå befindet, haben bislang vielversprechende Ergebnisse gezeigt. Für eine schnelle Entleerung und Befüllung ebenso wie für Zeiten geringerer Aktivität hat sich die Bauform selbst bewährt. Bei der jüngsten Kampagne zur Senkung des Preises für die Wasserstoffproduktion kamen ein Simulationstool, ein neues Optimierungsmodell und die 100-Kubikmeter-Pilotspeicheranlage für Wasserstoff in Luleå zum Einsatz.
„Diese Ergebnisse sind ebenso spannend wie wichtig, denn Wasserstoff aus fossilfreiem Strom steht im Zentrum der Transformation der Industrie. Die großtechnische Wasserstoffspeicherung macht es in einem Stromsystem mit schwankendem Angebot und variablen Preisen möglich, den Verbrauch flexibel zu gestalten und gleichzeitig die Industrie verlässlicher und kostengünstiger mit Wasserstoff zu versorgen. In großem Stil eingesetzt, kann sich die Wasserstoffspeicherung dämpfend auf Strompreisschwankungen auswirken. Das wiederum würde Investitionen in eine neue Stromerzeugung aus allen fossilfreien Energiequellen begünstigen“, sagt Mikael Nordlander, der bei Vattenfall den Bereich Industriepartnerschaften leitet.