thyssenkrupp Steel hat seine Kooperation mit dem australischen Partner BlueScope Steel bekanntgegeben. Der Fokus der Zusammenarbeit liegt auf Forschungsaktivitäten im Bereich Einschmelzertechnologien. Diese sind ein entscheidender Baustein beim Umbau der Stahlproduktion vom traditionellen Hochofen hin zur Direktreduktionsanlage.
Die Kooperation umfasst die Errichtung von zwei baugleichen, elektrisch betriebenen Einschmelzern, die jeweils mit einer Leistung von 100 MW direktreduziertes Eisen (DRI) verarbeiten. Diese Anlagen sind darauf ausgelegt, jährlich insgesamt 2,5 Millionen Tonnen DRI zu Roheisen umzuschmelzen, das direkt aus der Direktreduktionsanlage über Heißförderanlagen zu den Einschmelzern transportiert wird.
Kreislaufinitiative: Schlacke für die Zementindustrie
Einschmelzaggregate bieten zahlreiche technologische und ökonomische Vorteile. Sie ermöglichen eine kontinuierliche und effiziente Produktion von Elektroroheisen unter Beibehaltung des gesamten Produktionsprozesses im Stahlwerk, was die Investitionskosten minimiert und die Wettbewerbsfähigkeit sichert. Zudem ermöglichen diese Anlagen die flexible Nutzung verschiedener Rohstoffe und die Weiterverwendung von Prozessabgasen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Kooperation ist die Nutzung von Einschmelzerschlacke. Im Rahmen des bereits 2021 gestarteten Forschungsprojekts „SAVE CO2“ wird daran gearbeitet, diese Schlacke für die Zementindustrie nutzbar zu machen, um die Kreislaufwirtschaft zu unterstützen und weiterhin die ökologischen Vorteile der Schlackenverwertung zu erhalten.
Diese Forschungskooperation mit BlueScope Steel, die über vier Jahre angelegt ist, spielt eine entscheidende Rolle in der Optimierung von Prozessverständnis und Anlagenmanagement vor der Inbetriebnahme der neuen Verfahren. Durch den Austausch von Fachwissen und Erfahrungen, insbesondere aus dem Betrieb von Einschmelzern in Neuseeland, wird ein tiefgreifendes Verständnis für Elektrodenmanagement, Ofenfahrweise und weitere technische Aspekte entwickelt.
Über BlueScope Steel
BlueScope Steel ist ein international agierendes Stahlunternehmen mit Sitz in Australien. Es wurde im Jahr 2002 als Abspaltung der damaligen BHP Billiton gegründet. Das Unternehmen betreibt Einrichtungen in Australien, Neuseeland, den USA, Asien und im pazifischen Raum. BlueScope Steel ist im Bereich der nachhaltigen Stahlherstellung aktiv und beteiligt sich an verschiedenen Initiativen und Partnerschaften, um die CO2-Emissionen in der Stahlproduktion zu reduzieren und umweltfreundlichere Technologien und Methoden zu entwickeln und einzusetzen.