Zukünftig kann Ørsted als erstes Energieunternehmen emissionsärmeren Stahl von Dillinger (Aktien-Gesellschaft der Dillinger Hüttenwerke) in Offshore-Windparks einsetzen. Die Absichtserklärung der beiden Unternehmen zielt auch darauf ab, Investitionen in eine neue, emissionsärmere Stahlproduktion zu unterstützen.
Zur Beschaffung von Dillingers erstem emissionsärmeren Grobblech für Offshore-Windkraftfundamente werden Ørsted und die Dillinger Gruppe zukünftig ihre Partnerschaft verstärken. Dillinger, führender Hersteller von Grobblechen in Europa, will Ørsted zukünftig – vorbehaltlich der Liefermöglichkeiten und Konditionen – die erste Produktion von emissionsärmerem Stahl anbieten.
Stahl für Monopile-Fundamente
Der Stahl wird für sogenannte Monopile-Fundamenten eingesetzt, wie sie hauptsächlich in Offshore-Windparks verwendet werden. Ørsted plant, ab 2027/28 emissionsärmeren Stahl aus dem Dillinger Werk in Dillingen, Saarland, zu beziehen. Das Schaffen einer frühzeitigen Nachfrage ist entscheidend, um Investitionen in diese Technologien und die Dekarbonisierung der Stahlindustrie voranzubringen.
„Bei Ørsted haben wir engere Verbindungen zur Lieferkette als jeder andere Offshore-Windentwickler, und wir nutzen diese Verbindungen, um unser Geschäft und die grüne Transformation insgesamt zu unterstützen. Langfristige Abnahmevereinbarungen wie diese sind der Schlüssel zur Dekarbonisierung emissionsintensiver Materialien wie Stahl, denn es bedarf klarer Nachfragesignale, um Investitionen in Technologien voranzutreiben, die zur Dekarbonisierung der Produktion erforderlich sind. Wir freuen uns, dass wir mit dieser Absichtserklärung Dillinger bei der Transformation hin zu einer CO2-ärmeren Stahlproduktion in Europa unterstützen können. Es ist eine Vereinbarung, die es Ørsted auch ermöglicht, unsere Lieferkette weiter zu diversifizieren, Kapazitäten zu sichern und zu erwartende künftige Kundennachfragen zu erfüllen.“, so Virginie Van de Cotte, Leiterin des Einkaufs von Ørsted.
Im Rahmen einer bereits im Jahr 2022 geschlossen Liefervereinbarung, bezieht Ørsted bereits seit 2024 erhebliche Mengen an konventionell hergestelltem Stahl von Dillinger. Damit erhält das Unternehmen in großem Umfang Zugang zu dem wichtigsten Rohstoff für Offshore-Wind und bietet gleichzeitig die notwendige Unterstützung für Dillinger, um Investitionen in eine neue emissionsärmere Stahlproduktion voranzutreiben.
Verringerte Emissionen
Unter Berücksichtigung der derzeitigen technologischen Entwicklungen wird erwartet, dass die Verringerung der produktionsbedingten CO2-Emissionen im Vergleich zur konventionellen Grobblechherstellung etwa 55-60 % beträgt. Durch die Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) unterstützt Ørsted die Bemühungen von Dillinger, die Dekarbonisierung der Stahlproduktion voranzutreiben. Des Weiteren kann so die Möglichkeit geschaffen werden, die erwarteten qualitativen Kriterien in kommenden Offshore-Windauktionen europaweit zu erfüllen. Die Vereinbarung der beiden Unternehmen folgt auf die kürzlich erfolgte Verabschiedung des Net Zero Industry Act durch die Europäische Union, der nicht-preisliche Kriterien in Auktionen für erneuerbare Energien in der EU verbindlich vorschreibt.
Mit einem Anteil von 21 % sind die Fundamente der Windkraftanlagen eine der größten Quellen für CO2 Emissionen in der Umweltbilanz eines Offshore-Windparks. Die Reduzierung dieser Emissionen ist der Schlüssel zum Erreichen der wissenschaftlich fundierten Netto-Null-Ziele für 2040, zu denen sich Ørsted verpflichtet hat.
„Die Vereinbarung mit Ørsted beweist, dass Stahl made in Germany für das Gelingen der Klima- und Energiewende relevant ist und dass Stahl hier eine Zukunft hat. Mit Unterstützung der deutschen Bundesregierung investieren wir nun in die Umstellung unserer Produktionsanlagen, um ab 2027 CO2-reduzierten Stahl produzieren zu können.“, so Stefan Rauber, Vorstandsvorsitzender von Dillinger.
„Wir bedanken uns bei Ørsted für das Vertrauen in unser Know-how und die hohe Qualität unseres Stahls. Das Team von Dillinger ist stolz darauf, mit seinen innovativen Produkten zum weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien beizutragen.“, ergänzt Danny van der Hout, Vertriebsvorstand Dillinger.
Partnerschaftliche Lieferkette
Die langfristige Abnahmevereinbarung ist ein Beispiel dafür, wie Ørsted einen stark partnerschaftlichen Ansatz nutzt, um mit Zulieferern nachhaltige Lösungen für den umweltfreundlichen Ausbau voranzubringen. Ørsted ist das erste Unternehmen in der Branche der Erneuerbaren mit einem wissenschaftlich anerkannten Netto-Null-Ziel.
Ørsted hat im Jahr 2021 ein branchenweit führendes Programm zur Dekarbonisierung der Lieferkette gestartet. Dafür arbeitet das Unternehmen eng mit strategischen Lieferanten zusammen, um die Emissionen in der Herstellungsphase der Komponenten für erneuerbare Energien zu reduzieren. Heute decken bereits zwei Drittel von Ørsteds strategischen Lieferanten ihren Stromverbrauch mit grünem Strom. Im Juni 2023 kündigte das Unternehmen zudem Dekarbonisierungsprojekte für alle wichtigen Offshore-Windkomponenten an – als erstes in der Branche.