Der hessische Wasserstoff-Hersteller Hy2gen hat die niedersächsische kiwi AG übernommen. Dieser gehört die laut eigenen Angaben größte Power-to-eMethane-Anlage der Welt und eine Pipeline mit einer gesamt Elektrolyse- und Methanisierungskapazität von über 300 MW. So könne das Unternehmen nun in die Produktion von Wasserstoff Derivaten einsteigen.
Die Anlage der kiwi AG befindet sich in der Nähe eines weiteren Projektstandortes von Hy2gen in Friesoythe. Voraussichtlich im vierten Quartal 2027 soll dort unter dem Projektnamen NAUTILUS die Produktion von grünem Wasserstoff und Methanol beginnen, das vor allem in der Schifffahrt eingesetzt werde. Beide Standorte im Nordwesten Niedersachsens seien aufgrund ihrer Nähe zu verschiedenen Nordseehäfen strategisch wichtig: Die Hafennähe sichere einen effizienten Absatz an internationale Kunden.
Das vormals von Audi e-Gas betriebene Werk in Werlte sei 2013 das erste seiner Art gewesen. Im Jahr 2021 hatte die heutige kiwi AG das Werk übernommen. Laut Hy2gen gelte die Anlage bis heute als die größte in Betrieb befindliche Power-to-eMethane-Anlage der Welt. Als synthetisches Gas ist e-Methan ein Produkt, das per Power-to-Gas-Verfahren herstellbar ist.
Hy2gen will Marktführer werden
Hy2gen könne die bereits etablierten Industrieverbindungen der kiwi AG nun nutzen und ausbauen. Vom US-amerikanischen Wasserstoffunternehmen Plug Power liege bereits eine Zusage für die Abnahme der gesamten in Wertle generierten Produktionsmenge vor.
Hy2gen-CEO Cyril Dufau-Sansot erklärte, dass sein Unternehmen nun erst mit der “Produktion von Wasserstoffmolekülen” beginnen könne. Die kiwi AG blicke auf eine zehnjährige Erfahrung im Wasserstoffmarkt zurück, in dieser Zeit habe sie mit dem Werk in Werlte “eine echte Pionieranlage” gebaut und betrieben.
Im Juli hatte Hy2gen angekündigt, eine Ammoniak-Anlage in Mexiko bauen zu wollen.