Der Hamburger Kupferkonzern Aurubis will in der Produktion auf Wasserstoff setzen. Dafür invesiert er rund 40. Mio. € in wasserstofffähige Anodenöfen. 2024 sollen sie im Werk in Hamburg eingebaut werden. Nach eigenen Angaben wäre der Standort damit eine der ersten Kupferhütten weltweit, in der Wasserstoff zum Einsatz kommt.
Der Umbau im Hamburger Werk soll während des für Frühjahr 2024 angesetzten turnusmäßigen Wartungsstillstands erfolgen. Für die Anodenöfen habe man rund 40 Mio. € investiert, meldete der Konzern Ende Juni.
Die Aufbereitung des Rohkupfers erfolgt bislang unter Einsatz von Erdgas, wobei erhebliche Mengen KCO2 anfallen. Durch den Einsatz von Wasserstoff als Reduktionsmittel verfüge die neue Technologie über ein Einsparpotenzial von rund 5.000 t CO2 pro Jahr – sofern sie vollständig mit Wasserstoff betrieben wird.
„Meilenstein unserer Dekarbonisierungsstrategie”
Doch schon bevor ausreichend Wasserstoff auf dem Markt ist, sollen die neuen Anodenöfen die Produktion emissionsärmer machen: Die wasserstofffähigen Anlagen arbeiteten effizienter und verbrauchten rund 30 % weniger Erdgas, meldet der Metallurgie-Konzern. Daraus ergebe sich ein erstes Einsparpotenzial von rund 1.200 t CO2 pro Jahr.
Zudem werde durch den Austausch der Anodenöfen die Gewinnung von Metallen aus Metallkonzentraten und Recyclingmaterialien effizienter. Eines davon ist Nickel, ein wichtiger Rohstoff in Batterien für die Elektromobilität. Auch komplexere metallhaltige Kupferkonzentrate ließen sich mit den H2-ready Öfen besser verarbeiten.
„Mit dem Austausch der Anodenöfen realisieren wir einen weiteren Meilenstein unserer Dekarbonisierungsstrategie“ sagte Roland Harings, Vorstandsvorsitzender Aurubis AG.
„Noch gibt es zwar kaum grünen Wasserstoff, um den enormen Bedarf der deutschen Industrie zu wettbewerbsfähigen Preisen zu decken. Mit diesem Schritt gehen wir voraus und zeigen: Wir sind bereit!“