Wer den Bau einer Elektrolyseanlage plant, kann jetzt den kostenlosen Elektrolyse-Rechner des Cologne Institute for Renewable Energy nutzen. Abhängig vom verwendeten Energiemix zeigt das Tool unter anderem an, wie viele Volllaststunden das System in Betrieb wäre, wie viel Wasserstoff produziert wird und welche Anwendungsfälle möglich sind.
Grundlage für die Berechnungen ist der Strommix für den Betrieb des Elektrolyseurs. Die Nutzer:innen können angeben, wie viel MW Photovoltaik, Onshore- und Offshore-Windkraft ihnen zur Verfügung stehen. Die Unterscheidung sei wichtig, da die Energiequellen unterschiedlich viele Stunden pro Tag unter Volllast laufen und somit unterschiedlich viel Energie liefern. Zudem können Anwender angeben, wie groß die Elektrolyseanlage ausfallen soll.
Auf der Basis dieser Daten ermittelt der Elektrolyse-Rechner, mit wie vielen Volllaststunden pro Jahr die Anlagenbetreiber:innen künftig rechnen können und wie viel Strom sowie Wasser die Anlage benötigt. Auch die erzeugte Menge Wasserstoff und Sauerstoff werden ausgewiesen.
„In einer meiner Vorlesungen kam die Frage auf, wie man Planungsbüros oder Industrieunternehmen bei der Auslegung solcher Anlagen unterstützen kann. Studierende und Mitarbeiter des Instituts haben daraufhin den Elektrolyse-Rechner entwickelt, der eine erste Grobauslegung ermöglicht“, erläutert Prof. Dr. Peter Stenzel vom Cologne Institute for Renewable Energy.
Elektrolyserechner zeigt auch mögliche Anwendungsfällle
Zudem hat der Elektrolyserechner eine weitere Funktion:
„Um das Ergebnis plastischer zu machen, zeigt unser Tool auch mögliche Anwendungsfälle für die Sektoren Verkehr, Industrie und Gebäude: Wie viele Brennstoffzellenautos oder -busse könnten mit der erzeugten Wasserstoffmenge ein Jahr lang fahren?
Wie viele Tonnen Rohstahl könnte man damit produzieren? Wie viele Wohngebäude mit Brennwertkessel könnten ein Jahr lang mit dem Wasserstoff beziehungsweise mit der erzeugten Abwärme beheizt werden?”
Zum Elektrolyserechner
An der Entwicklung des Elektrolyse-Rechners waren neben Prof. Stenzel der wissenschaftliche Mitarbeiter Marvin Brands und der Student Florian Dennewitz beteiligt. Das Team will künftig Analysen von Wasserstoffprojekten anbieten. Seit Anfang 2022 wird es durch das Programm KickStart@TH Köln gefördert, das Gründer:innen bei der Anfertigung von Prototypen unterstützt.