Heute hat Thyssenkrupp seine Wasserstoff-Tochter Nucera an die Börse gebracht. Der Mutterkonzern zeigt sich zufrieden: Die Marktkapitalisierung belaufe sich auf mehr als 2,5 Mrd. €.
Der Bruttoerlös aus dem Börsengang beträgt nach Angaben von Thyssenkrupp rund 526 Mio. €. Er werde Nucera direkt zufließen und dort in das Wachstum des Wasserstoffgeschäfts investiert, wie aus einer heute veröffentlichten Pressemitteilung hervorgeht.
Der Essener Stahlhersteller bleibe mit mindestens 50,2 % an seiner Wasserstoff-Tochter beteiligt. Die Beteiligung stehe unter dem Vorbehalt der sogenannten Greenshoe-Option, also dass zukünftig weitere Aktien zur Stabilisierung des Aktienkurses zugeteilt werden können.
Thyssenkrupp Nucera mit Sitz in Dortmund produziert alkalische Elektrolyseure für zahlreiche Projekte weltweit. In diesem Kontext entwickelt sich das Unternehmen derzeit zu einem international gefragten Anbieter von Elektrolysetechnologien.
26 Mio. neue Aktien
Im Zuge des Börsenganges seien insgesamt über 30 Mio. Aktien platziert worden; davon über 26 Mio. neue. Der Ausgabepreis wurde auf 20 € pro Aktie festgelegt. Die Marktkapitalisierung für Thyssenkrupp Nucera belaufe sich damit auf rund 2,53 Mrd. €.
Der saudi-arabische Staatsfonds PIF und ein Fonds der französischen Bank BNP Paribas haben sich laut Pressemeldung einen Teil des Emissionsvolumens gesichert und treten als „Cornerstone“-Investoren auf. Der bisherige Joint-Venture Partner De Nora bleibe zur Stabilisierung des Aktienkurses mit mindestens 25,9 % an Thyssenkrupp Nucera beteiligt.
Aufragsbestand: 1,4 Mrd. €
Der gesamte Auftragsbestand belaufe sich derzeit auf rund 1,4 Mrd. €. Dabei umfassten die vertraglich zugesagten Projekte insgesamt eine Elektrolyseleistung von über 3 GW.
Zu den größten Projekten gehören:
Allein im Geschäftsfeld der alkalischen Wasserelektrolyse rechnet Thyssenkrupp Nucera im kommenden Geschäftsjahr mit einem Umsatz von rund 600 bis 700 Mio. €.
Weiteres Wachstum angepeilt
Die bei den Dortmundern eingesetzte alkalische Elektrolyse ermöglicht die Herstellung von grünem Wasserstoff im großindustriellen Maßstab. Das Unternehmen ist seit über 50 Jahren im Elektrolysegeschäft aktiv.
Miguel Ángel López Borrego, Vorstandsvorsitzender der Thyssenkrupp AG: “Wir haben unser Ziel erreicht und unser Wasserstoffgeschäft in einem anspruchsvollen Kapitalmarktumfeld erfolgreich an die Börse gebracht. Damit erhält das Unternehmen ausreichend finanziellen Spielraum, um weiter zu wachsen und seine führende Marktposition bei der Produktion von grünem Wasserstoff auszubauen.
Wir sind von dem erheblichen Entwicklungspotenzial von thyssenkrupp nucera überzeugt und werden das Wachstum des Unternehmens […] langfristig begleiten. Der Börsengang ist ein wichtiger Schritt im Transformationsprozess der gesamten Thyssenkrupp-Gruppe.“