TenneT und Siemens Energy haben am 24. Juli im Siemens Transformatorenwerk in Nürnberg eine Vereinbarung zur Reduzierung ihres CO2-Fußabdrucks unterzeichnet.
Strategische Partnerschaft zur CO2-Reduzierung
Ziel der Partnerschaft ist es, den CO2-Ausstoß von TenneT und Siemens Energy bis 2030 in ihrer Wertschöpfungskette um 30 % zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, setzen die beiden Energieunternehmen auf innovative Technologien, Dekarbonisierung der Fertigungsprozesse und Wideraufbereitung der Materialien entlang ihrer Wertschöpfungskette.
Stimmen zur strategischen Partnerschaft
Tim Meyerjürgens, COO von TenneT, sagt: „Diese Partnerschaft mit Siemens Energy ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft. Gemeinsam können wir das Potenzial der Kreislaufwirtschaft sukzessive ausschöpfen und eine klimaneutralere Produktpalette entwickeln. Diese Erweiterung des Produktportfolios ist dringend notwendig, um der großen Nachfrage am Markt nach technischen Komponenten wie z. B. Transformatoren zu begegnen. Diese Initiative wird uns nicht nur helfen, den Netzausbau voranzutreiben und die Kosten dafür im Griff zu behalten, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.“
Tim Holt, Mitglied des Vorstands von Siemens Energy, sagt: „Im globalen Wettlauf gegen den Klimawandel müssen unsere Bemühungen, die Netze auszubauen, von entschlossenen Anstrengungen begleitet werden, diese Netze zu dekarbonisieren. Nur gemeinsam können wir unsere Klima- und Nachhaltigkeitsziele erreichen. Deshalb sind Partnerschaften wie diese mit TenneT so wichtig. Die heutige Unterzeichnung ist ein weiterer wichtiger Schritt im Kampf gegen den Klimawandel.“
Rückgrat der Energiewende
Das Höchstspannungsnetz ist das Rückgrat der Energiewende, das den aus erneuerbaren Energien erzeugten Strom zu den Stromverbrauchern transportiert. Durch den Netzausbau wird es möglich, mehr Wind- und Solarenergie in das Netz zu integrieren und somit fossile Brennstoffe zu ersetzen. Dazu muss das Stromnetz auf Übertragungs- und Verteilnetzebene schnellstmöglich auf den neuesten Stand gebracht werden, was eine Modernisierung und einen Ausbau der Stromleitungen und Umspannwerke dringend nötig macht. Der Netzausbau ist ein entscheidender Schritt, um den Übergang zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Energiezukunft zu ermöglichen. Damit zahlt der Ausbau des Stromnetzes schon per se auf die Klimaschutzziele ein.
Gleichzeitig benötigen die Stromnetzbetreiber für den Ausbau ihrer Netze eine Vielzahl an technischen Komponenten wie z.B. Stahlmaste, Leiterseile aus Aluminium, Erdkabel mit Kupferkern oder Transformatoren. Bis 2045 sind für ein Klimaneutralitätsnetz allein im Übertragungsnetz von TenneT rund 12.000 km Netzausbau und 73 neue Umspannwerke geplant. Weitere 16 Umspannwerke müssen modernisiert werden. Angesichts der gewaltigen Netzausbauvorhaben kann eine nachhaltigere Produktion der nötigen Betriebsmittel zusätzlich zu einer Minderung der Treibhausgas-Emissionen beitragen.
Mit intelligenter Kreislaufwirtschaft Rohstoffe wiederverwerten
Hinzu kommt, dass Rohstoffe und Materialien wie Stahl, Kupfer, Aluminium, Beton oder Kunststoffe für die Energiewende immer knapper werden. Um die hohe Nachfrage am Markt bedienen zu können, rückt die Wiederaufbereitung von bereits genutzten Materialien im Sinne einer Kreislaufwirtschaft zunehmend in den Fokus der Branche. TenneT und Siemens Energy haben sich daher zum Ziel gesetzt, ihren CO2-Fußabdruck durch die Förderung von klimaneutralen Lieferketten zu verbessern und durch die Erschließung grüner Rohstoffe das Produktportfolio für den Netzausbau zu erweitern.
Erster Transformator aus 100% recyceltem Kupfer
Ein erster Meilenstein der Partnerschaft ist die Herstellung von Transformatoren aus 100 % recyceltem Kupfer. Ab sofort produziert Siemens Energy alle künftigen Transformatoren für TenneT mit grünem Kupfer. Bis 2030 rechnet TenneT mit rund 52 Transformatoren von Siemens Energy, bei denen jeweils 72 t recycelter Kupfer eingebaut werden. Diese Transformatoren werden TenneT dabei helfen, den CO2-Ausstoß beim Netzausbau deutlich zu reduzieren. Alleine pro Transformator können Siemens Energy und TenneT 100 t CO2-Emissionen reduzieren. Zusammen mit anderen Komponenten werden Siemens Energy und TenneT durch den Einsatz von 100 % recyceltem Kupfer bis 2030 rund 6.500 t CO2 einsparen.