Gemeinsam haben der EnBW-Vorstand Dirk Güsewell, die Geschäftsführerin der Terranets BW Katrin Flinspach und die Energieministerin des Landes Baden-Württemberg Thekla Walker den ersten Spatenstich für die Süddeutsche Erdgasleitung (SEL) gesetzt. Die 250 km lange Pipeline soll ab Anfang der 2030er Jahre Teil des geplanten Wasserstoff-Kernnetzes werden.
Der Spatenstich der SEL erfolgte unter Anwesenheit der baden-württembergischen Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in Baden-Württemberg Thekla Walker sowie EnBW-Vorstand Dirk Güsewell und Terranets BW-CEO Katrin Flinspach. Zudem seien mehr als 150 Vertreter:innen von Kommunen und Energieversorgern aus der Region, Politik, der Energie- und Gasbranche sowie Verbänden anwesend, so der Gasnetzbetreiber am vergangenen Freitag (01. März).
Der Bau der insgesamt 250 km langen SEL begann gestern (04. März 2024) westlich von Heilbronn und bei Leingarten-Großgartach. Nach Angaben von Terranets BW soll sie den Ausstieg aus der Kohleverstromung im Zuge des Ausbaus der Erneuerbaren Energien ermöglichen. Als Teil des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes werde sie dann ab Anfang der 2030er Jahre Wasserstoff nach Baden-Württemberg transportieren.
Das Gas sei für das Gelingen der Energiewende “essentiell”, so Walker. Auch die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft in Baden-Württemberg könne von dem günstigen Import profitieren: „Wichtig ist jetzt, die notwendige Infrastruktur zu schaffen und den Ausbau der Netze voranzutreiben. Das deutschlandweite Kernnetz ist dafür ein erster, elementarer Schritt.“
Neue Pipeline bereits im Bau
Der erste, 24 km lange Abschnitt führt von Heilbronn bis in den Kreis Ludwigsburg. Am 04. März begannen die Bauarbeiten westlich von Heilbronn auf der Gemarkung Kirchhausen und bei Leingarten-Großgartach. Dem Trassenverlauf nach Süden folgend werde der Leitungsbau über Leingarten bis südlich von Löchgau umgesetzt werden. Bis Ende 2024 soll der Leitungsabschnittfertiggestellt sein. Die Rekultivierung der in Anspruch genommenen Flächen seit “ab Mitte 2024 bis Ende 2025” geplant.
Zunächst wird der in der Regel 34 m breite Arbeitsstreifen vorbereitet. Dazu zählt auch der Abtrag des Oberbodens. Anschließend werden die Rohre entlang der Trasse verschweißt. Erst nach erfolgreich abgeschlossener Prüfung der Schweißarbeiten durch unabhängige Gutachter werden die Rohrstränge in den 2,5 Meter tiefen Graben gehoben, so der Netzbetreiber. Dann werde der Rohrgraben wieder aufgefüllt und Oberboden aufgetragen. An einem Tag könnten so je nach Gegebenheiten vor Ort zwischen 200 und 400 m Leitungsrohre verlegt werden.
Bis zum Abschluss aller Arbeitsschritte an einer Stelle sollen rund drei Monate vergehen. Die beanspruchten Flächen wollen die Projektpartner später wiederherstellen. Für verbleibende, nicht vermeidbare Eingriffe seien Ausgleichsmaßnahmen wie z. B. Aufforstungen geplant. Weitere Informationen zum Bau von Transportleitungen für Erdgas und Wasserstoff erhalten Sie im Factsheet Bau und Betrieb der Terranets BW. Im Zuge seiner Wasserstoffaktivitäten ist der Gasnetzbetreiber Mitglied bei Flow – making hydrogen happen. Zudem arbeitet er mit der französischen GRTgaz an dem grenzübergreifenden Wasserstoffprojekt RHYn.Interco.