Die Signale für den Aufbau des nationalen Wasserstoffzentrums im Chemnitzer Technopark stehen auf „grün“. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und das sächsische Wirtschaftsministerium (SMWA) haben die dafür erforderliche Verwaltungsvereinbarung am 29. August in Chemnitz unterzeichnet. Der Bund unterstützt das Vorhaben „Hydrogen Innovation Center“ (HIC) mit 72,5 Mio. Euro. Der Freistaat Sachsen kofinanziert die Aufbauphase des HIC bis 2028 mit rund 15 Mio. Euro.
Das HIC in Chemnitz ist der Standort des nationalen Innovations- und Technologiezentrum für Wasserstoff (ITZ), der sich bereits 2021 im Bundeswettbewerb des BMDV erfolgreich durchgesetzt hat. Entwickelt wurde das HIC vom nationalen Wasserstoff-Technologiecluster HZwo e.V., der die Kompetenzen von bundesweit 150 Unternehmen und Forschungseinrichtungen vereint.
Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Mit dem Hydrogen Innovation Center in Chemnitz wird eine Hightech-Einrichtung entstehen, die verschiedene Bereiche der industriellen Wertschöpfung für die Mobilität mit Wasserstoff flankiert. Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen sowie die Zulieferindustrie sollen Entwicklungs-, Test- und Prüfmöglichkeiten entstehen, die so bisher am Markt kaum verfügbar sind. Mit der unterzeichneten Verwaltungsvereinbarung besiegeln wir die Bereitschaft von Bund und dem Freistaat Sachsen das HIC gemeinsam voranzutreiben, damit der Bewilligungsprozess kurzfristig abgeschlossen werden kann und die Umsetzung startet.“
Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig: „Ich bin froh, dass das HIC endlich Fahrt aufnimmt. Die Verwaltungsvereinbarung mit dem Bund gibt den Projektpartnern Planungssicherheit. Im industriellen Herzen Sachsens entsteht nun ein nationales Zentrum auf Weltniveau, das innovative Lösungen für die nachhaltige Mobilität von Morgen entwickelt und damit die exzellente sächsische Forschungslandschaft bereichert. Wir benötigen das Know-how der klugen Köpfe aus Chemnitz dringend zur Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs, damit künftig auch Wasserstoff-Lkw, -Busse und -Nutzfahrzeuge das Straßenbild prägen.“
Karl Lötsch, Geschäftsführer des HIC Hydrogen Innovation Center und des HZwo Wasserstoff-Technologieclusters: „Wasserstoff ist eine Säule des Energiesystems der Zukunft und der Wettbewerb um die internationale Führungsrolle bei den benötigten Wasserstofftechnologien hat längst begonnen. Als nationales Wasserstoff-Technologiecluster HZwo e.V. konzipieren wir bereits seit 2020 gemeinsam mit unseren Mitgliedern das HIC. Es ist eine dringend benötigte Entwicklungs- und Testumgebung für die Wasserstofftechnologien der Zukunft und wird europaweit einzigartig sein. Ich freue mich sehr, dass wir nun als erster Standort des nationalen ITZ Wasserstoff eine gesicherte Finanzierung zwischen Bund und Land haben. Um nun auch mit der Umsetzung beginnen zu kommen, muss jetzt die Bewilligung auf allen Seiten oberste Priorität haben.“
Bedeutung für Sachsen, Deutschland und Europa
Mit dem Bau des Hydrogen Innovation Centers (HIC) wird in der Region eine europaweit einzigartige Entwicklungs- und Testumgebung für die Wasserstofftechnologien errichtet, die unter dem Dach des HZwo e.V. die Kompetenzen der Region und aus dem Cluster heraus vereint. So entsteht in Chemnitz das modernste Wasserstoffzentrum mit Test- und Prüfständen, Wasserstoff-Ausbildungslaboren und Werkstätten, ein Startup-Zentrum sowie Labore für Industriekunden, die auf Wasserstoff setzen. Kleine und mittelständische Unternehmen, Automobilzulieferer und Industrieunternehmen sollen damit im HIC die Möglichkeit erhalten, ihre Innovationen zu testen, zu zertifizieren, Mitarbeiter zu qualifizieren und neue Standards für den Weltmarkt zu entwickeln.
Nächste Schritte
In den kommenden Wochen steht die zeitnahe Bewilligung der erforderlichen Mittel durch das Bundesverkehrsministerium im Fokus, um den offiziellen Projektbeginn einleiten zu können. Im Folgenden wird der Abschluss der Bauplanung sowie die Einholung der Baugenehmigung angestrebt, sodass schnellstmöglich die Grundsteinlegung erfolgen kann. Die Inbetriebnahme des ersten Bauabschnitts ist für das Jahr 2026 vorgesehen. Im weiteren Verlauf liegt der Schwerpunkt darauf, die verbleibenden Baumaßnahmen reibungslos abzuschließen, um einen Projektabschluss im Jahr 2029 realisieren zu können.