Auch beim diesjährigen STADTWERKE AWARD wurden wieder drei ausgewählte Projekte ausgezeichnet. Die Siegerehrung fand am 4. September beim VKU-Stadtwerkekongress in Hannover statt. Den STADTWERKE AWARD für ganzheitliche Vorbildprojekte von Stadtwerken und kommunalen Unternehmen gibt es bereits seit 2010. Seit 2016 wird der jährliche Preis auf dem VKU-Stadtwerkekongress gemeinsam mit der VKU Akademie und der Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK) vergeben.
Nach einer Vorauswahl der Jury und einem anschließenden Leservotum der Leserschaft der Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK) standen die drei Finalisten fest, die sich mit Pilot- und Forschungsprojekte aus den Bereichen Energiemanagement, Digitalisierung und Nachhaltigkeit beworben hatten.
VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing lobte den Innovationsgeist der Gewinnerprojekte. Sie seien ein „gutes Beispiel dafür, wie sich kommunale Unternehmen in der dynamisch verändernden Energiewirtschaft behaupten“.
Initiator des STADTWERKE AWARD und Sprecher der Geschäftsführung der Trianel GmbH Sven Becker betonte, dass die Gewinnerprojekte „auf beeindruckende Weise die Bedürfnisse ihrer Kunden mit den aktuellen Herausforderungen und Chancen des Energiesektors verbinden“.
Die Stadtwerk Haßfurt GmbH macht das Rennen
Den ersten Platz eroberte das EU-geförderte „Pilotprojekt für eine Haßfurter Energiegemeinschaft - e-CREW“, das sich der Erzeugung grünen Stroms gewidmet hatte.
Die In der unterfränkische Kreisstadt Haßfurt sollen Netzengpässe vermieden werden, denn diese produziert bilanziell doppelt so viel grünen Strom, wie sie selbst für ihre rund 9.000 Haushalte und wenigen Großabnehmer benötigt. Ziel ist, den Eigenverbrauch lokal und regional zu erhöhen und damit ein Umdenken bei den Verbrauchern anzuregen.
„Das Hauptziel besteht darin, passive Verbraucher zu aktiven Teilnehmern des lokalen Energiesystems zu machen, indem sie informierte Entscheidungen treffen und kollektive Maßnahmen ergreifen“, wird das Projekt beschrieben.
Je neun bis elf Haushalte schließen sich zu zehn Gruppen zusammen und simulieren die Nutzung von Stromerzeugungs- und Batteriespeicherkapazitäten. Dies soll die Energieeffizienz sowie die der Ausgaben optimieren.
Die SWM Services GmbH sichert sich den zweiten Platz
Eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke München GmbH, die SWM Services GmbH, schaffte es mit dem Projekt „Isarlicht“ auf Platz zwei.
Im Mittelpunkt des Konzepts stand der Ausbau des Glasfasernetzes, bei dem gleichzeitig Anschlüsse für „Smart-Gateways“ eingerichtet werden sollen. Die ohnehin notwendigen Glasfaserarbeiten sollen dafür genutzt werden, die Keller- oder Dachboden-Service-Anschlussdosen für die Digitalisierung der Stromnetze zu installieren. Diese Anschlüsse, zum Beispiel für PV-Anlagen oder andere technische Geräte mit nötigem Kommunikationsanschluss, sollen dann Messstellenbetreibern zur Verfügung stehen.
„Das Projekt erschließt in einem einzigen Schritt mehrere Möglichkeiten: Die Glasfaser-Anschlussdosen können sowohl für High-Speed-Internet als auch für E-Ladelösungen, Smart-Metering und weitere Digitalisierungsoptionen genutzt werden. Die Kombination beider Vorgänge ist sinnvoll, spart Ressourcen und legt den Grundstein für weitere Digitalisierungsoptionen“, resümiert die Jury.
Die EWR AG landet auf dem dritten Platz
Das Projekt „Climate Connection“ der EWR AG aus Worms schafft es auf den dritten Platz. Die EWR AG bietet eine umfassende ganzheitliche und digitalgestützte Beratung rund um die Herausforderungen beim Thema Nachhaltigkeit. Mit dieser richtet sie sich an Kommunen und B2B-Kunden, die sie schrittweise in eine nachhaltige Zukunft begleitet möchte - von der Analyse über die Erstellung von Berichten bis hin zur Maßnahmenumsetzung.
„Viele kleinere und mittlere Unternehmen sind schon oder werden in den kommenden Jahren von der Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung betroffen sein“, erklärt die Jury und hebt die Aktualität des Projektes hervor. „Wenn Ressourcen knapp sind, können Angebote wie die „Climate Connection“ für diese Unternehmen eine passende Anlaufstelle sein.“