Erdgasnetze H₂-ready zu machen ist eine der großen Herausforderungen des Wasserstoffhochlaufs. Ein Grund: Herkömmliche Messgeräte eignen sich kaum für die zuverlässige Ermittlung des Wasserstoffverbrauchs. Die RMA Rheinau will hier mit einem neuen, eichfähigen Wasserstoff-Prüfstand Abhilfe schaffen. Er gilt als der bislang größte seiner Art.
Am gestrigen Donnerstag hat der bisher nach Angaben der RMA Rhenau weltweit größte Wasserstoff-Hochdruck-Prüfstand den Betrieb aufgenommen. Mit seiner Hilfe sollen sich Wasserstoff-Messgeräte und -Komponenten eichamtlich prüfen und freigeben lassen.
Hintergrund: Um bestehende Erdgasinfrastrukturen ökonomisch effizient auf Wasserstoffnutzung umzustellen, bedürfen diese einer Eichung. Nur dann können sie zuverlässig den Volumenstrom an Wasserstoff bestimmen und so den tatsächlichen Wasserstoffverbrauch messen.
Entwicklung neuer Referenzsysteme
Bei diesem Prozess durchläuft der Wasserstoff den Prüfstand und lässt sich auf eine Druck-Spanne komprimieren, die von 1 bis 50 bar reicht. Das Besondere an dem neuen Prüfstand: Die Entwicklung von sogenannten Wasserstoffnormalen.
Diese dienen als Referenzmesssysteme, um Wasserstoffmessgeräte zu eichen: Mithilfe der Referenzmesssysteme können Projektpartner, Versorger und externe Herstellerfirmen einen eichamtlichen Test für Messgeräte und deren Bestandteile durchführen.
Die Entwicklung des Prüfstands durch die RMA Rheinau war Teil des Projektes Sichere Infrastruktur, welches zum Wasserstoff-Leitprojekt TransHyDE gehört. Die Inbetriebnahme sehen die Projektkoordinatoren als einen entscheidenden Schritt hin zur Umstellung des Erdgasnetzes auf Wasserstoff.
Weitere Informationen zu TransHyDE und dem Projekt Sichere Infrastruktur erhalten Sie hier.
(Quelle: TransHyDE/2023)