Air Liquide und Siemens Energy haben gemeinsam das Projekt „Trailblazer“ ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um eine 20 MW-Protonen-Exchange-Membran (PEM)-Elektrolyseanlage zur Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff und Sauerstoff. „Trailblazer“ soll Ende 2023 seinen Betrieb aufnehmen.
Ende 2021 hatten Air Liquide und Siemens Energy eine Partnerschaft im Bereich Wasserstoff angekündigt. Neben dem Aufbau einer gemeinsamen Giga Factory für Elektrolyseure in Berlin (geplanter Start November 2023) planen beide Unternehmen, gemeinsam großskalige Elektrolyseur-Projekte zu realisieren. „Trailblazer“ (dt. Wegbereiter) ist das erste Projekt im Rahmen dieser Partnerschaft.
„Trailblazer“ hat eine Kapazität von 20 MW und wird künftig bis zu 2.900 t erneuerbaren Wasserstoff pro Jahr sowie erneuerbaren Sauerstoff produzieren. Eine Ausbaustufe auf eine Leistung von 30 MW ist möglich.
Aktuell errichtet Air Liquide den Groß-Elektrolyseur im Chemiepark von OQ Chemicals in Oberhausen. Folgen soll der Anschluss an die mehr als 220 km lange, bereits bestehende Wasserstoff-Infrastruktur von Air Liquide. So soll die Versorgung von Schlüsselindustrien wie Stahl, Chemie und Raffinerien sowie die emissionsfreie Mobilität an Rhein und Ruhr mit erneuerbarem Wasserstoff erfolgen.
Habeck und Neubaur besichtigen „Trailblazer“
„Trailblazer“ ist das erste Projekt, das im Rahmen der nationalen Wasserstoffstrategie vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klima gefördert wurde.
Daher besuchte vor Kurzem Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck gemeinsam mit Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie, das Projekt „Trailblazer“.
Weitere Partnerschaft mit Thyssenkrupp Steel
Gemeinsam mit Thyssenkrupp Steel arbeitet Air Liquide an diversen Dekarbonisierungsprojekten. Thyssenkrupp Steel plant, eine große Direktreduktionsanlage für die wasserstoffbasierte Stahlerzeugung am Standort Duisburg zu errichten. Seit Ende 2022 ist Thyssenkrupp an die Wasserstoff-Infrastruktur von Air Liquide angeschlossen. Dazu wurde von einer bestehenden Pipeline eine Verbindung von rund 4 km bis auf das Werkgelände des Stahlherstellers gebaut. „Trailblazer“ wird eine erste nachhaltige Wasserstoffquelle für Thyssenkrupp darstellen.
Ein wichtiger Aspekt von „Trailblazer“ ist es, von den Erfahrungen mit diesem Elektrolyseur zu profitieren: im Hinblick auf die Projektimplementierung und das Engineering ebenso wie auf den Anlagenbetrieb. Die gewonnenen Erkenntnisse werden beim weiteren Wasserstoff-Markthochlauf in Deutschland von Nutzen sein.