Die Pleissner Guss GmbH, ein Unternehmen der GMH Gruppe, hat ein Modernisierungsprogramm in Höhe von 6 Millionen Euro abgeschlossen, um ihre Rolle als wichtiger Zulieferer für Schlüsselbranchen wie Bahntechnik, Windenergie, Infrastruktur, Maschinenbau und Verteidigung weiter auszubauen. Mit der Investition wurden die Anlagen des Unternehmens aufgerüstet, um präzisere und technologisch anspruchsvollere Gussteile zu fertigen – darunter auch sicherheitskritische Komponenten für besonders herausfordernde Anwendungen.
Ein zentrales Element der Modernisierung war die Implementierung einer vollständig digitalisierten Schmelzerei. Diese vernetzt alle Prozesse rund um das Schmelzen – von der Planung über das Legierungsmanagement bis zur Chargenverfolgung – und schafft so ein intelligentes, datengestütztes Produktionsumfeld mit hoher Präzision und Rückverfolgbarkeit.
„Ziel unserer Investitionen war es, die Produktion des Unternehmens auf den höchsten technologischen Standard zu bringen und gleichzeitig für zukünftige Herausforderungen bereit zu sein“, erklärt Dr. Tobias Dubberstein, Geschäftsführer der Pleissner Guss GmbH. „Die Verbesserungen machen Pleissner Guss effizienter, digital vernetzter und nachhaltiger. Gleichzeitig können wir nun ein breiteres Spektrum an Gusslösungen anbieten, von großen Bauteilen für Windkraftanlagen bis hin zu sicherheitsrelevanten Teilen für Bahnsysteme und Verteidigungstechnik“, so der Geschäftsführer.
Installation moderner Schmelz- und Wärmebehandlungsanlagen
Zur Investition gehört auch die Installation zweier moderner Mittelfrequenz-Induktions-Tiegelöfen mit einer Gesamtschmelzleistung von zehn Tonnen sowie eines vollelektrischen Wärmebehandlungsofens. Die vorhandene Sekundärmetallurgie wurde durch ein neues Steuerungssystem modernisiert. Diese Systeme reduzieren den Energieverbrauch deutlich, vermeiden fossile Brennstoffe und unterstützen das Ziel der GMH Gruppe, bis 2039 klimaneutral zu produzieren. Die neuen Anlagen ermöglichen schnelleres, emissionsärmeres Schmelzen mit höherer Prozesssicherheit und Produktqualität.
Erweiterung des Produktspektrums
Die Modernisierung umfasst auch den Ausbau des Produktspektrums. Mit einer neuen Blockgießgrube kann Pleissner Guss jetzt auch große Schmiedeblöcke und Rundblöcke herstellen, die z. B. für Ringwalzanlagen oder das Elektroschlacke-Umschmelzverfahren benötigt werden. Damit kann das Unternehmen künftig noch gezielter auf anspruchsvolle Kundenwünsche eingehen.
Einsatz modernster Prüftechnologien
Zur Sicherstellung höchster Qualitätsstandards wurden moderne Prüftechnologien eingeführt. Ein neues optisches 3D-Messsystem ermöglicht den exakten Abgleich von Gussteilen mit den CAD-Daten der Kunden und damit eine präzise Geometriekontrolle. Darüber hinaus wurde ein effizienter Linearbeschleuniger für zerstörungsfreie Prüfungen installiert, mit dem innere Fehler wie Risse oder Lunker erkannt werden können – ganz ohne Bauteilschädigung.
Verbesserte Prozesssteuerung und Automatisierung
Auch die Prozesssteuerung und Automatisierung wurden umfassend verbessert. Dies erhöht nicht nur die Effizienz in der Fertigung, sondern auch die Arbeitssicherheit. Durch die durchgängige Digitalisierung entsteht ein nahtloses Produktionsumfeld, das gleichbleibend hohe Qualität und schnellere Lieferzeiten ermöglicht.
Stärkere Positionierung auf dem europäischen Markt
Mit diesen Maßnahmen ist Pleissner Guss nun optimal aufgestellt, um Kunden in ganz Europa mit nachhaltigen, leistungsstarken und hochgradig rückverfolgbaren Gusslösungen für besonders anspruchsvolle Industriezweige zu beliefern.