Mit seiner Technologie zur wasserstoffbasierten Roheisenerzeugung bereitet sich der südkoreanische Stahlerzeuger POSCO auf die Energiewende vor. Die POSCO AG (Pohang Iron and Steel Company) plant, die Kommerzialisierung ihrer HyREX-Technologie bis 2030 abzuschließen und ihre Stahlwerke in Pohang und Gwangyang bis 2050 vollständig auf die neue Stahlerzeugungstechnologie umzustellen.
Das Unternehmen wird im Jahr 2033 die im Werk Pohang bestehende Hochofenmethode durch die HyREX-1-Methode ersetzen, wie der Stahlkonzern in einer aktuellen Presseerklärung mitteilte. Bis 2050 wird das Unternehmen die Produktionsanlagen für die wasserstoffbasierte Stahlproduktion in den Werken Pohang und Gwangyang fertigstellen (insgesamt sechs Anlagen).
POSCO entwickelt ein kommerzielles Verfahren zur Herstellung von direkt reduziertem Eisen (DRI) mit Wasserstoff als Reduktionsgas, das auf der HyREX-Technologie basiert. Dabei handelt es sich um ein innovatives Verfahren, bei dem Eisenerze in eine Reihe FINEX-Wirbelschichtreaktoren gefüllt werde. Das geschmolzene Eisen wird direkt aus Eisenerzfeinstoffen und nicht verkokender Kohle hergestellt, ohne dass eine Vorbehandlung der Rohstoffe erforderlich ist. POSCO hatte FINEX zusammen mit Siemens VAI (jetzt Primetals Technologies) entwickelt und im Jahr 2007 weltweit zum ersten Mal im industriellen Maßstab in Betrieb genommen.
POSCO und Wasserstoffreduktionsstahlerzeugung
Das Unternehmen unterzeichnete im Juli letzten Jahr eine Geschäftsvereinbarung mit dem britischen Anlagenbauer Primetals über den Bau einer HyREX-Versuchsanlage. Die Versuchsanlage soll 2026 gebaut werden, um die kommerzielle Machbarkeit der wasserstoffbasierten Roheisenproduktion zu bestätigen. Das Unternehmen will dann die Kommerzialisierung der HyREX-Technologie bis 2030 abschließen.
Bis 2050 sollen die Hochofenanlagen in den Werken Pohang und Gwangyang schrittweise auf Wasserstoffreduktionsanlagen umgestellt werden. Da die beiden Standorte jeweils über drei Anlagen verfügen, wird es insgesamt sechs Anlagen zur wasserstoffbasierten Roheisenproduktion geben.
Ausgeweitete Produktionskapazitäten
Der südkoreanische Stahlproduzent gab im Juli sein Ziel der Kohlenstoffneutralität bis 2050 bekannt. Bis 2030 will der Konzern eine weltweite Rohstahlproduktionskapazität von 52 Millionen Tonnen erreichen. Zu diesem Zweck verstärkt POSCO seine Bemühungen, umweltfreundliche kommerzielle Produktionssysteme im Ausland aufzubauen. Das Unternehmen plant, seine Rohstahlproduktionskapazität in Übersee auf mehr als 10 Millionen Tonnen im Jahr 2030 zu verdoppeln, um seine Position als globaler Stahlhersteller weiter zu festigen.
POSCO wird in Indonesien eine durchgängige Produktionslinie für Automobilstahl mit dem Zentrum Krakatau POSCO errichten, um die Marktführerschaft in Südostasien zu sichern. Auch in Indien will der Stahlhersteller eine kohlenstoffarme Anlage errichten. Das Unternehmen plant zudem, seinen Anteil am indischen Markt durch die Verbindung mit dem POSCO-Kaltwalzwerk im indischen Bundesstaat Maharashtra auszubauen.