Teledyne FLIR bringt speziell angepasste Wärmebildkameras für den wachsenden Wasserstoffmarkt auf den Markt. Die Technologie soll vor allem die Sicherheit bei der Umstellung von Erdgas- auf Wasserstoffnetze verbessern, da H2-Flammen bei Tageslicht kaum zu erkennen sind.
Sicherheitsrisiken bei der Netzumstellung
Bei der Umrüstung von Erdgasleitungen für Wasserstoff muss überschüssiges Gas kontrolliert abgefackelt werden. Die dabei entstehenden Wasserstoffflammen sind nicht nur hochgefährlich, sondern auch nahezu unsichtbar. Herkömmliche Detektionsmethoden wie Thermoelemente, ultraviolette Sensoren oder Infrarotsensoren können zwar Flammen erkennen, ermöglichen aber keine visuelle Kontrolle der Flammenbewegungen. Manchmal werden dem Wasserstoff auch gezielt Verunreinigungen wie Wasser oder Staub zugesetzt, um die Flammen sichtbarer zu machen.
Innovative Überwachungstechnik bereits im Einsatz
Die Wärmebildtechnologie von Teledyne macht die Wärmestrahlung der Flammen sichtbar und ermöglicht dem Personal eine sichere Fernüberwachung. Dies ist besonders wichtig, da Wasserstoff sehr leicht ist und Windstöße die Flammen unerwartet bewegen können. Die Systeme kommen bereits bei Pilotprojekten zum Einsatz, etwa beim britischen HyDeploy-Projekt und bei Wasserstoff-Heizungsversuchen im niederländischen Lochem.
Neben der Flammendetektion eignen sich die Kameras auch zur Erkennung von Hotspots und für thermische Inspektionen von Anlagenteilen. Im Vergleich zu reinen Flammendetektoren sind sie weniger anfällig für Fehlalarme durch Sonnenlicht oder Schweißarbeiten.
Teledyne FLIR, seit über 60 Jahren Spezialist für Wärmebildtechnik, bietet für den Wasserstoffsektor sowohl portable Kameras für Wartungsteams als auch fest installierte Systeme zur kontinuierlichen Anlagenüberwachung an. Die Technologie gewinnt mit dem Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur an Bedeutung: Allein in Deutschland sollen bis 2032 über 9.000 Kilometer Wasserstoff-Pipelines entstehen, größtenteils durch Umrüstung bestehender Erdgasleitungen.