Am 23. April hat die Deutsche Glasfaser in Vettelschoß (Rheinland-Pfalz) bereits erste Kunden nach einem neuen Netzkonzept ans Glasfasernetz angeschlossen.
Im Februar wurden die ersten Technikstandorte eingerichtet. Grundlage der nächsten technischen Evolutionsstufe beim Glasfaserausbau sind die neuen Central Offices, die neuen Glasfaserhauptverteiler. Sie nehmen nicht nur weniger Platz in Anspruch als die bisher genutzten Point of Presence (PoP), sondern sind durch den Einsatz neuer Hardware und Aktivtechnik auch leistungsstärker.
Weniger Ressourcenverbrauch
„Schnell zu bauende, energieeffiziente Netze müssen unser gemeinsames Ziel im Glasfaserausbau sein“, so Pascal Koster, COO von Deutsche Glasfaser. „Unser neues Netzkonzept reduziert den Stromverbrauch je Kunde im Netz auf ein Drittel zu herkömmlichen Glasfasernetzen. Die wiederum nur 20 % des Energiebedarfes von Kupfernetzen haben.“
Die Stromeinsparungen resultieren unter anderem aus einer Konzentration der aktiven Technik sowie modernster, hitzeunempfindlicher Hardwarekomponenten, die nicht klimatisiert werden müssen. „Ein Riesenbeitrag zu mehr Nachhaltigkeit in der Infrastruktur, der flankiert wird durch den Einsatz ressourcenschonender minimalinvasiver Bauverfahren – wie der Fräse oder der Erdrakete“, so Koster weiter.
Einsatz umweltschonenderer Bauverfahren, weniger Standorte
Das neue Netzkonzept nutze im Bau die ressourcenschonende DIN 18220, was letztlich auch den Anwohnern zugutekäme, die durch einen schnelleren Bau, mittels Einsatzes von Trenching- und Fräsverfahren, weniger Belastungen ausgesetzt seien, so Christian Duer, CRO von Deutsche Glasfaser.
„Mit dem neuen Netzkonzept reduzieren wir die erforderliche Stellfläche für technische Standorte je Kunde um rund 90 %“, erläutert Christian Würth, Projektverantwortlicher bei Deutsche Glasfaser. „Die Hauptstandorte werden erheblich kleiner, Teile der Netzinfrastruktur verlegen wir in Schächte unter den Gehweg und nicht zuletzt benötigen wir erheblich weniger Standorte." Dies sei insbesondere in ländlichen Regionen „mit gepflegten Ortsbildern“ ein wichtiges Argument für die Akzeptanz der neuen Infrastruktur.
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen Ausbautempo aufrechterhalten
Durch derzeit fehlende Baukapazitäten, Kostensteigerungen, Inflation und Überbauung hat die Branche mit Problemen zu kämpfen. Die Deutsche Glasfaser setze genau in dieser Phase auf das Glasfasernetz der Zukunft.
Mit dem neuen Netzkonzept realisiert der Digital-Versorger der Regionen das Netzkonzept des FTTH Council Europe und plant nach ersten Pilotprojekten die Umsetzung in allen Ausbauprojekten mit dem Ziel, trotz schwieriger Rahmenbedingungen das Tempo beim Netzausbau beizubehalten und künftig noch zu steigern.
Damit könne Kunden im ländlichen Raum – wie den Menschen in Vettelschoß – zunehmend zukunftssichere digitale Teilhabe ermöglicht werden.