ONTRAS Gastransport GmbH (ONTRAS) hat mit dem Einsatz seines mobilen Verdichters „MobiDic“ im Jahr 2023 den Ausstoß von 86.000 Tonnen CO2-Äquivalent vermieden. Das Unternehmen konnte mit „MobiDic“ insgesamt 4,5 Mio. Kubikmeter Erdgas umpumpen und dadurch unnötige Emissionen bei geplanten Reparaturarbeiten verhindern. Diese Menge entspricht dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von etwa 2.500 Einfamilienhäusern.
Der „MobiDic“ kommt zum Einsatz, wenn Baumaßnahmen an einer Gasleitung durchführt werden, etwa wenn diese saniert wird. Dazu muss der betroffene Leitungsabschnitt zunächst vom Gasstrom abgetrennt werden. Das in der Leitung verbliebene Restgas kann der „MobiDic“ fast vollständig in benachbarte Leitungen umpumpen. Damit bleibt es für die zukünftige Nutzung erhalten. Bei solchen Routineeingriffen bereitet ONTRAS die neu entstehenden Leitungsabschnitte seit einigen Jahren außerdem auf den möglichen Transport von Wasserstoff vor.
Während der witterungsbedingten Baupause im Winter hat ONTRAS den Verdichter gemeinsam mit den Experten von Neuman & Esser aus Wurzen umfassend gewartet und weiter verbessert, so dass er jetzt noch effizienter als vorher Gas umpumpen kann. Beim ersten Einsatz 2024 in Steinitz zeigten diese Maßnahmen bereits Erfolg: 124.000 Kubikmeter Erdgas konnten hier gesichert und dadurch schon 2.370 Tonnen CO2-Äquivalent vermieden werden. In diesem Jahr sind bereits 13 weitere Einsätze von „MobiDic “ geplant.
Methanemissionen vermeiden
ONTRAS hat sich in seinem Nachhaltigkeitsprogramm u. a. dazu verpflichtet, Gasaustritte bei geplanten Reparaturarbeiten zu vermeiden. Aktuell kann ONTRAS bereits bis zu 80 % der Methanemissionen durch den Einsatz mobiler Verdichter und Umpumpen des Gases in andere Leitungen vermieden und so das wertvolle Gas erhalten und weiter nutzen.
Abhängig von den Gegebenheiten vor Ort werden für die Entfernung dieser Restgasmengen verschiedene technische Möglichkeiten genutzt:
1. Ist das Zeitfenster ausreichend und passen die örtlichen Gegebenheiten, kann die Gasmenge durch Umpumpen in den nächsten Leitungsabschnitt wieder dem System zugeführt und weiterverwendet werden. Da der Druck in der Leitung durch Umpumpen technisch bedingt nicht beliebig weit abgesenkt werden kann, muss dann die sehr geringe Restmenge anderweitig entfernt werden, etwa durch Abfackeln oder Ausblasen.
2. Ist kein Umpumpen möglich oder ist der minimale Druck durch Umpumpen erreicht, wird das Restgas kontrolliert und unter ständiger Überwachung über eine mobile Fackelanlage abgebrannt. Das Abbrennen verringert klimaschädliche Effekte für das verbliebene Restgas um rund das Zehnfache, da Methan – der Hauptbestandteil von Erdgas – das Klima um ein Vielfaches mehr beeinträchtigt als das CO2, das beim Abbrennen entsteht.
3. Mittelfristig arbeitet ONTRAS an Lösungen, das Ausblasen von Restgasmengen ganz zu vermeiden, etwa durch Einsetzen einer mobilen Gasverflüssigungsanlage. Allerdings sind derartige Lösungen nicht einfach, da sie für den praktischen Einsatz bei sehr unterschiedlichen Druck- und Mengenverhältnissen funktionieren müssten.