Sowohl das Angebot von als auch die Nachfrage nach Glasfaseranschlüssen ist in Deutschland noch nie so stark gewachsen wie 2022. Das zeigt eine am 26. Oktober 2022 veröffentlichte Studie der Unternehmensberatung DIALOG CONSULT und des Telekommunikationsbranchenverbands VATM.
Ende des Jahres wird die Zahl der Glasfaseranschlüsse bis in die Wohnung (FTTH) oder bis ins Gebäude (FTTB) auf 12,3 Mio. angewachsen sein, was einem Plus von 3,8 Mio. binnen Jahresfrist entspricht. Im gleichen Zeitraum dürfte die Zahl der aktiven Anschlüsse um 800.000 auf 3,4 Milo. steigen.
Auch die Nachfrage nach besonders schnellen Anschlüssen von 1 Gigabit pro Sekunde und mehr an Downstream-Bandbreite wächst 2022 deutlich: Ende des Jahres werden bereits 2,2 Mio. Haushalte entsprechende Tarife nutzen, verglichen mit 1,5 Mio. ein Jahr zuvor. Besonders bei Geschäftskunden sind derart leistungsfähige Anbindungen gefragt: Fast jeder Vierte bucht laut VATM-Studie 1 Gigabit pro Sekunde und mehr.
Dass das Tempo beim Glasfaserausbau zunimmt, ist auch volkswirtschaftlich bedeutend für Deutschland: Gemessen am Anteil der Glasfaseranschlüsse an allen Breitbandverbindungen rangierte Deutschland Ende vergangenen Jahres noch auf Rang 34 von 38 Ländern in einer Erhebung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).
Von den 50 Mrd. Euro an internationalem Kapital, die für den Glasfaserausbau in Deutschland zur Verfügung stehen, werde laut VATM das “allermeiste” im ländlichen Raum eingesetzt. Hier treibt Deutsche Glasfaser seit mehr als zehn Jahren den Glasfaserausbau voran und hat mittlerweile mehr als 1,4 Mio. Haushalte an ihr Netz angeschlossen.
Angesichts der großen Investitionbereitschaft von Investoren müsse beim Ausbau das Motto “Privat vor Staat” gelten, so VATM-Präsident David Zimmer.
Der Bericht zeigt zudem die Bedeutung von Festnetzanschlüssen gegenüber Mobilfunkanbindungen: Während 2022 im Schnitt voraussichtlich 274 Gigabyte im Monat über jeden Festnetz-Breitbandanschluss fließen, sind es nur 5,7 Gigabyte pro SIM-Karte.