Eine Arbeitsgemeinschaft aus Arcadis Germany GmbH und ILF Beratende Ingenieure GmbH wurde vom Netzbetreiber Amprion mit den ersten, konzeptionellen Phasen der Trassenplanung für die Energietrasse Rhein-Main-Link, eine über 500 km lange Erdkabelverbindung, beauftragt.
Für die Verteilung von Strom aus regenerativen Energien werden im Rahmen der Energiewende leistungsfähige überregionale Gleichstromverbindungen benötigt. Über den Rhein-Main-Link soll künftig der Strom aus den Offshore-Windparks der Nordsee in die Region Rhein-Main gelangen. Vorgeschlagen wurde das Projekt, das aus vier Vorhaben besteht (DC34, DC35, NOR-19-2 und NOR-19-3), erstmals im Netzentwicklungsplan Strom 2037/2045. Es soll den in den kommenden Jahren den stark wachsenden Energiebedarf in der Metropolregion Rhein-Main decken.
Die Arbeitsgemeinschaft Arcadis/ILF wird den Netzbetreiber Amprion mit der fachplanerischen Bewertung des vorläufigen Präferenzraums der Bundesnetzagentur und mit den notwendigen Planungsleistungen für die Trassenplanung unterstützen. Ziel sind der Antrag auf Planfeststellungsbeschluss nach §19 NABEG sowie die Einreichung des Plans und der Unterlagen nach §21 NABEG.
Erhöhter Energiebedarf durch Dekarbonisierung, Elektrofahrzeuge und Wärmepumpen
Heike Hackemesser, Sales Director Resilience von Arcadis, und Fred Wendt, Geschäftsführer von ILF, freuen sich über die Möglichkeit, die Expertise von Arcadis und ILF in den Bereichen Energiewende und Übertragungsnetze das erste Mal gemeinsam in ein Leuchtturmprojekt wie den Rhein-Main-Link einbringen zu können. Durch die Dekarbonisierung industrieller Prozesse sowie mehr Elektrofahrzeuge und Wärmepumpen erhöht sich der Energiebedarf im Rhein-Main-Gebiet enorm. „Wir sind hervorragend aufgestellt, um unseren Kunden Amprion bei diesem komplexen Großvorhaben mit seinem ambitionierten Zeitplan beratend und planerisch zu unterstützen“. In zehn Jahren werden in Hessen nicht nur Millionen Privathaushalte, sondern auch hunderte von Unternehmen von der geplanten Windstromverbindung profitieren.
Windenergieleistung von rund 8 GW von Nord nach Süd
Der Entwurf des Netzentwicklungsplans Strom 2037/2045 sieht für dieses Projekt vier Gleichstromverbindungen in einem Trassenverlauf vor, die zusammen eine Windenergieleistung von rund 8 GW aus dem Nordseeraum nach Süd-Hessen bringen sollen. Das entspricht dem Bedarf von rund 8 Mio. Menschen. Die Gesamtinvestitionen für die vier Vorhaben werden auf mehrere Milliarden Euro geschätzt. Die Fertigstellung des Antrags auf Planfeststellungsbeschluss ist für Juni 2024 vorgesehen, die endgültige Trassenplanung für März 2028. Die erste Verbindung in die Region Rhein-Main soll 2033 in Betrieb genommen werden.