Potenziale der Kommunen für die Sektorkopplung nutzen
Wie das funktionieren kann, haben die Forschenden des KIT mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, von Stadtwerken, aus der Verwaltung, aus Unternehmen sowie mit Bürgerinnen und Bürgern aus Berlin, Freilassing und Walldorf untersucht.
Das Ergebnis: Kommunen haben eine Vielzahl an Möglichkeiten, die Sektorkopplung voranzutreiben. „Als Energieversorger können Stadtwerke beispielsweise verstärkt auf Geothermie setzen, ihre Fernwärme ausbauen oder überschüssigen Strom aus Wind- oder Solaranlagen mit ‚Power-to-Gas-Anlagen‘ für die Wärmeversorgung nutzen“, so Ines Jendritzki, die für das ITAS ebenfalls im ZuSkE-Projekt tätig war.
Zudem können Kommunen als Eigentümer und Betreiber großer Liegenschaften selbst mit gutem Beispiel vorangehen, etwa, indem sie bei ihren Gebäuden auf Solarenergie setzen und diese mit Ladestationen für ihre elektrisch betriebenen Fahrzeugflotten verbinden. Gemeinderäte haben zudem die Möglichkeit, einen regulatorischen Rahmen zu schaffen, beispielsweise, indem sie die Anschaffung von Lastenrädern fördern oder eine kommunale Wärmeplanung ausarbeiten.
Best Practice, Strategiebox, 10-Punkte-Plan
Zentral sei es, dass jede Kommune maßgeschneiderte, auf die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort zugeschnittene und aufeinander abgestimmte Maßnahmenpakete entwickelt, so die Forschenden. Um die praktische Umsetzung zu erleichtern, haben sie mehrere Handreichungen entwickelt, mit denen Kommunen die sektorübergreifende Wende in Angriff nehmen können.
Ab sofort steht den Kommunen als Orientierungshilfe für Transformationsstrategien ein Katalog mit insgesamt 100 bereits durchgeführten Sektorkopplungsmaßnahmen zur Verfügung.
Ferner haben die Forschenden mit der „Strategiebox“ ein didaktisches Werkzeug für kommunale Akteure entworfen. Zudem steht ein „10-Punkte-Plan“ zur Verfügung, der die zentralen Schritte zur kommunalen Sektorkopplung von der Erhebung des Ist-Zustands über die Entwicklung eines Transformationspfads bis hin zur passenden Kommunikationsstrategie darstellt.
Projektpartner des KIT waren die Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) sowie die Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VdW) mit der Zivilgesellschaftlichen Plattform Forschungswende und Dialogik.
(Quelle: KIT)
Weitere Informationen zum Projekt und den Projektergebnissen: https://kommunale-sektorkopplung.ffe.de/