Die EU-Kommission hat 85 Netto-Null-Projekte für eine Förderung ausgewählt. Die Projekte erhalten insgesamt 4,8 Milliarden Euro aus dem EU-Innovationsfonds. Sie sollen vor 2030 starten und bis zu 476 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente in den ersten zehn Jahren einsparen.
Die EU-Kommission hat ihre bisher größte Förderrunde des Innovationsfonds abgeschlossen. Am 23. Oktober gab sie bekannt, dass 85 Projekte insgesamt 4,8 Milliarden Euro erhalten sollen. Damit erhöht sich der Gesamtbetrag der vergebenen Unterstützung auf 12 Milliarden Euro und die Zahl der Projekte steigt um 70 %.
Die geförderten Projekte verteilen sich auf 18 europäische Länder und umfassen die Bereiche energieintensive Industrien, erneuerbare Energien, industrielles CO₂-Management, grüner Wasserstoff und emissionsfreie Mobilität.
Die ausgewählten Projekte sollen die europäische Elektrolyseur-Produktionskapazität um 9,3 Gigawatt erweitern. Außerdem sollen die geförderten Anlagen jährlich rund 61.000 Tonnen erneuerbaren Wasserstoff nach den RFNBO-Richtlinien produzieren. Der Wasserstoff soll vor allem in der energieintensiven Industrie und im Transportsektor zum Einsatz kommen. Im Mobilitätssektor liegt der Fokus auf der Wasserstoff-Nutzung bei maritimen Anwendungen. Die Projekte umfassen den Bau und die Nachrüstung von Schiffen für RFNBO-Treibstoffe.
Geplanter Start vor 2030
Die unterstützten Projekte sollen vor 2030 in Betrieb gehen und in den ersten zehn Betriebsjahren rund 476 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente einsparen. Dies soll zu den europäischen Dekarbonisierungszielen beitragen.
Die ausgewählten Antragsteller sollen ihre Finanzhilfevereinbarungen mit der European Climate, Infrastructure and Environment Executive Agency (CINEA) im ersten Quartal 2025 unterzeichnen.
Die ausgewählten Projekte wurden von unabhängigen Experten anhand von fünf Kriterien bewertet:
- Potenzial zur Verringerung der Treibhausgasemissionen
- Betriebliche, finanzielle und technische Reife
Weitere Förderung
Zusätzlich zu den 85 Projekten, die die EU-Kommission für eine Finanzierung ausgewählt hat, werden weitere Projekte von der Europäischen Investitionsbank unterstützt. Diese seien vielversprechend, aber noch unzureichend ausgereift. Die Unterstützung der Investitionsbank soll die weitere Projektentwicklung unterstützen.
Zum ersten Mal erhalten alle 149 Projekte, die die Bewertungsschwellen des Innovationsfonds überschritten haben (darunter 64 nicht geförderte Projekte), das STEP-Siegel. Hierbei handelt es sich um das neue Qualitätssiegel der EU, welches an hochwertige Projekte vergeben wird, die zu den Zielen der Plattform Strategische Technologien für Europa (STEP) beitragen. Das STEP-Siegel soll den Zugang zu weiteren öffentlichen und privaten Fördermöglichkeiten für diese Projekte erleichtern.
Die Kommission will die nächste Ausschreibungsrunde des Innovationsfonds im Dezember 2024 starten.