Thyssenkrupp Nucera hat einen neuen Standort im Nordosten Mumbais eröffnet. Das Büro liegt in Vikhroli und damit an einem der wichtigsten Häfen Asiens. Gemeinsam mit einem “Vertriebs- und Engineering-Kompetenzcenter” soll es die globalen Aktivitäten im Bereich Elektrolysetechnik und Projektabwicklung unterstützen.
Mumbai wird nach Mailand, Houston, Tokio & Okayama, Shanghai, Perth, Riad (Saudi-Arabien) sowie der Unternehmenszentrale in Dortmund der achte Standort der jüngst an die Börse gegangenen Thyssenkrupp Nucera AG. Zum Start sollen laut Unternehmen am neuen Standort knapp 30 Mitarbeitende beschäftigt sein.
Innerhalb von drei Jahren soll sich die Zahl auf über 80 erhöhen, wodurch der Standort zu den am schnellsten wachsenden internationalen Standorten des Unternehmens gehören würde.
Indien schätzt erneuerbare Stromkapazität auf 245GW
Indien gilt als Zukunftsmarkt für Wasserstofftechnologie – zuletzt hatte der deutsche Brennstoffzellenhersteller SFC Energy hier ein Werk eröffnet. Im Bereich Chloralkali-Elektrolyse verfügt Thyssenkrupp Nucera dort laut eigenen Angaben bereits über eine führende Marktposition mit einem Marktanteil von mehr als 70 %. Die Entwicklung des Chloralkali-Marktes sei eng an die positive Entwicklung des indischen Bruttoinlandprodukts gekoppelt. Indien ist eine der am stärksten expandierenden Volkswirtschaften der Welt.
Das Land verfügt potenziell über eine sehr große Kapazität, um Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu erzeugen. Das indische Ministerium für neue und erneuerbare Energien (Ministry of New and Renewable Energy (MNRE)) schätzt sie auf 245 GW. Dadurch ist auch das Potenzial für die Erzeugung grünen Wasserstoffs sehr hoch. Gleichzeitig ist Indien jedoch der weltweit drittgrößte Emittent von CO₂. Daher könnte der Wasserstoffbedarf dort in den kommenden Jahren sehr stark steigen, so Thyssenkrupp Nucera.
Die indische Regierung will die Produktionskapazitäten im eigenen Land bis 2030 auf jährlich 5 Mio. t grünen Wasserstoff auszubauen, was einer Elektrolysekapazität von etwa 50 GW entspricht. Langfristig plane Indien mit mehr als 10 Mio. t Jahreskapazität. Die eigene Nachfrage und mindestens 10 % der weltweiten Nachfrage sollen so bedient werden können. Europa soll dabei ein zentraler Zielmarkt werden.