Im Rahmen der Veröffentlichung des August-Updates zu den verbandseigenen Gas-Szenarien für den kommenden Winter 2023/24 hat die Initiative Energien Speichern e. V. (INES) eine Analyse zu Infrastruktur-Optionen zur Wiederherstellung der Gasversorgungssicherheit vorgestellt.
Dabei zeigte sich, dass ein Handlungsbedarf noch bis zum Winter 2026/27 besteht und mittelfristig neben weiteren LNG-Terminals auch andere Infrastrukturen helfen können.
Das August-Update zu den Gas-Szenarien der INES bestätigt im Grundsatz die bisherigen Erkenntnisse: Während sich die Speicherfüllstände wie erwartet positiv entwickeln und die Gasspeicher in Deutschland mittlerweile einen Füllstand von rd. 90 Prozent aufweisen, bleibt die Gefahr einer Gasmangellage im Winter bei extrem kalten Temperaturen weiterhin bestehen. Selbst wenn die Gasspeicher erneut vollständig vor dem Winter befüllt werden, könnte die Gasnachfrage bei extrem kalten Temperaturen und aktuellem Verbrauchsverhalten vermutlich nicht vollständig gedeckt werden. INES hat deshalb eine ganze Reihe weiterer Gas-Szenarien modelliert und Gas-Infrastruktur-Optionen analysiert, die in Zukunft die Gasversorgungssicherheit im Winter auch im Fall extrem kalter Temperaturen gewährleisten könnten.
Im Ergebnis zeigte sich, dass ein Handlungsbedarf bis zum Winter 2026/27 besteht. Erst danach könnte der Gasverbrauch gemäß den Annahmen des europäischen 10-Jahres-Gasnetzentwicklungsplans (TYNDP, Ten Year Network Development Plan) so weit absinken, dass keine weiteren infrastrukturellen Maßnahmen mehr erforderlich sind. Bis dahin können nicht nur weitere LNG-Terminals, sondern auch zusätzliche Gasspeicherkapazitäten oder Pipeline-Verbindungen helfen, die Gasversorgungssicherheit wiederherzustellen.