Die Salzgitter AG will im Rahmen ihres Salcos-Programms zum erstem Mal Wasserstoffbedarfe ausschreiben. Ab sofort können sich Wasserstoffproduzenten für die Teilnahme an der Ausschreibung registrieren und im weiteren Prozess ihre Angebote unterbreiten. Ersten Angaben zufolge ist der Wasserstoffbedarf des niedersächsischen Konzerns immens.
Schon ab 2026 will die Salzgitter AG Wasserstoff nutzen. Bis zu 150.000 t Wasserstoff pro Jahr soll allein der Standort Salzgitter benötigen. Die Nutzung erfolgt im Rahmen der ersten von insgesamt drei Ausbaustufen des Grünstahl-Programms Salcos®-Salzgitter Low CO2 Steelmaking, durch das der Stahlhersteller seine CO2-Emissionen bis 2030 um 95 % reduzieren will.
Einen Teil des benötigten Wasserstoffs will Salzgitter ab 2026 in einer unternehmenseigenen 100-MW-Elektrolyse auf dem Werksgelände erzeugen. Diese befindet sich derzeit noch im Bau. Die erwartete Produktionsmenge liege bei rund 9.000 t pro Jahr.
Beginn der H2-Versorgung 2027
2027 soll die externe Versorgung mit Wasserstoff beginnen. Die Voraussetzung dafür sei die Anbindung an das Wasserstoff-Kernnetz; „im Einzelfall” seien auch weitere Bezugswege realisierbar. Auch nach 2027 beginnende Wasserstofflieferungen werde der Konzern im Zuge der ersten Ausschreibung berücksichtigen.
„Wir setzen mit Vorliegen der beihilferechtlichen Genehmigung auf einen baldigen Antrag der FNB Gas für das Kernnetz bei der Bundesnetzagentur und erwarten einen verlässlichen Zeitplan für den Aufbau des Wasserstoff- Kernnetzes, dessen Bau entschlossen angegangen werden muss.“
Mit ersten Partnern seien bereits konkrete Wasserstoff-Lieferungen geplant. Ende April hatte Salzgitter etwa eine entsprechende Vereinbarung mit dem Gashändler Uniper bekanntgegeben. Gunnar Groebler, Vorstandsvorsitzender von Salzgitter, unterstrich, dass sich das Salcos-Programm nur mit einer „zeitnahen Anbindung” des Standortes Salzgitter an das Wasserstoff-Kernnetz realisieren lasse.