Regierungsvertreter von Großbritannien und Deutschland haben eine Absichtserklärung über die Kooperation für den Markthochlauf von Wasserstoff unterzeichnet. Sie sieht die Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Wasserstoffprojekten vor. Durch eine gemeinsame Erschließung des Marktes sowie die Entwicklung neuer Wasserstofftechnologien wollen die Staaten “World Hydrogen Leaders” werden.
Nach Angaben der britischen Regierung haben der britische Energieminister Lord Callanan und der deutsche Staatssekretär für Energie Philip Nimmermann gestern (26. September) in der Botschaft des Vereinigten Königreiches in Berlin eine Absichtserklärung unterzeichnet. Sie sieht eine gemeinsame Förderung des internationalen Wasserstoff-Handels sowie die Zusammenarbeit bei Forschung und Entwicklung vor.
Die beiden Regierungen wollen demnach die Nutzung von CO2-armen Wasserstoff im Energiemix ihrer Länder beschleunigen. Zudem beabsichtige man eine Zusammenarbeit in der Entwicklung neuer Wasserstofftechnologien. Auch Vertreter von Industrieunternehmen, die in beiden Ländern Wasserstoffprojekte betreiben, waren vor Ort, darunter RWE, Uniper und Siemens.
Gemeinsame Wasserstoff-Förderung
Die Länder haben bereits erhebliche Investitionen für Wasserstoffprojekte ausgegeben oder in Aussicht gestellt. Die britische Regierung unterstützt die Produktion von grünem und blauem Wasserstoff mit Kapital aus dem 240 Mio. Pfund schweren Net Zero Hydrogen Fund sowie Einnahmen aus dem Hydrogen Production Business Model. In Deutschland erfolgt die Förderung im Rahmen der Nationalen Wasserstoffstrategie mit Mitteln aus dem Klima- und Transformationsfonds.
Die Regierungsvertreter formulieren in der Absichtserklärung fünf Säulen der Zusammenarbeit:
- Beschleunigung der Einführung von Wasserstoffprojekten für Industrie und Verbraucher
- Aufbau einer “internationalen Führungsrolle” auf den Wasserstoffmärkten sowie Festlegung von Sicherheitsvorschriften und Regelungen für den Handels
- Forschung und Innovation im Bereich Wasserstoff, von der Produktion bis zur Endanwendung
- Förderung des Handels mit Wasserstoff und damit verbundener Waren, Technologien und Dienstleistungen
- Gemeinsame Marktanalyse zur Unterstützung von Planung und Investitionen durch Regierung und Industrie
Insgesamt wolle man so Wasserstoff und dazugehörige Technologien günstiger und leichter zugänglich machen. Dies diene nicht zuletzt dazu, die Energiekosten der Verbraucher zu senken.