Hydro, eines der größten und vielseitigsten Aluminiumunternehmen Deutschlands, hat in Rackwitz ein neues Werk eröffnet. Mit einer Investition in Höhe von 40 Millionen Euro hat das Unternehmen mit der neuen HyForge-Gießanlage im Aluminium-Recyclingwerk einen Meilenstein erreicht und reagiert mit diesem auf die Dekarbonisierungsbestrebungen der Automobilindustrie und erhöht den Einsatz von recyceltem Altschrott
Die Eröffnungsfeier markierte den Abschluss eines 14-monatigen Bauprozesses und die Einführung des innovativen HyForge-Schmiedevormaterials von Hydro im Werk Rackwitz. Die verwendete Technologie ermöglicht es, Kunden mit Aluminiumbolzen mit kleinerem Durchmesser und einer überlegenen Oberflächenqualität zu bedienen. Die HyForge-Bolzen können direkt in hochwertige Automobilkomponenten und andere Produkte geschmiedet werden, ohne dass weitere Prozessschritte wie Strangpressen oder Homogenisieren erforderlich sind. Leichtbau mittels Aluminium ist eine der effektivsten Methoden, die Energieeffizienz von Fahrzeugen zu verbessern, ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen.
„Mit HyForge schmiedet Hydro im wahrsten Sinne des Wortes die Zukunft der Automobilindustrie und reagiert damit auf die steigende Nachfrage der Branche nach leichten Aluminiumkomponenten mit einem niedrigen CO2-Fußabdruck. Die Erweiterung ermöglicht es, unsere strategischen Partnerschaften mit Kunden aus der Automobilindustrie weiter auszubauen und gleichzeitig deren hohen Qualitätsstandards und den zunehmenden Fokus auf Nachhaltigkeit zu erfüllen.“, erklärt Eivind Kallevik, Executive Vice President für Hydro Aluminium Metal.
Beitrag zur nachhaltigen Produktion in Deutschland
Die Erweiterung in Rackwitz ist für Hydro ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Erfüllung seiner ehrgeizigen Ziele im Bereich des Recyclings. Unter anderem plant das Unternehmen den Einsatz von Alt-Aluminiumschrott bis 2025 verdoppeln. Die Erweiterung erfüllt auch das Ziel, mehr Schrott aus der Region zu recyceln, um eine marktführende Nachhaltigkeitsleistung zu gewährleisten.
„Unser Werk in Rackwitz ist ideal gelegen, um das Zentrum der Automobilindustrie in der Region zu bedienen, da immer mehr Kunden das Ziel der Dekarbonisierung verfolgen. Es bietet auch einen einfachen Zugang zu Quellen für Post-Consumer-Aluminiumschrott, bietet einen erheblichen Kundennutzen und trägt zur Kreislaufwirtschaft und zum grünen Wandel in Deutschland bei.“, so Thomas Stürzebecher, Geschäftsführer der Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH.
Von dem gesamten europäischen Aluminiumverbrauch entfällt ein Drittel allein auf Deutschland. So besteht ein großer Markt für Hydro.
Dekarbonisierung und Hydro
Seit den 1990er Jahren arbeitet Hydro an der Dekarbonisierung seiner Betriebe. Das Unternehmen hat sich verpflichtet, die Kohlenstoffemissionen bis 2030 um 30 Prozent zu reduzieren und strebt an, bis 2050 Netto-Null zu erreichen, in der Überzeugung, dass "nichts möglich ist“.
Einer der Wege in der Strategie von Hydro zur Reduzierung von Emissionen und der schnellste Weg, kohlenstofffreies Aluminium zu liefern, ist das Recycling von Altschrotten wie Getränkedosen, Fensterrahmen, Autoteilen und anderen Gegenständen, die schon ihren Lebenszyklus hinter sich haben. Die Erweiterung von Rackwitz ist eine von mehreren Investitionen in erstklassige Recyclingtechnologien, um der wachsenden Nachfrage und dem regulatorischen Vorstoß nach kohlenstoffarmem Aluminium gerecht zu werden.
Die HyForge-Linie hat eine Kapazität von 25.000 Tonnen pro Jahr, zusätzlich zur aktuellen Jahresproduktion von 95.000 Tonnen Strangpressbolzen. Durch die Erweiterung sind 20 neue Arbeitsplätze entstanden. Die Zahl der Mitarbeiter im Werk ist so auf 90 gestiegen.