Das Start-up Greenlyte Carbon Technologies (GCT) hat Ende Oktober in Essen seinen „CO2 Direct Air Capture to Hydrogen Demonstrator“ feierlich in Betrieb genommen.
Die GCT-Technologie zur direkten Luftabscheidung entfernt CO2 aus der Atmosphäre, wobei als Nebenprodukt rund 2 t grüner Wasserstoff anfallen, so das Start-up. Das Besondere der Abscheidung: sie arbeite mit einer „noch nie dagewesenen” Energieeffizienz und bei niedrigen Temperaturen.
Das aus der Universität Duisburg-Essen heraus gegründete Start-up gibt es seit 2022. Nach dem Bau des ersten Labor-Prototyps im gleichen Jahr hat GCT nun die erste Pilotanlage seiner Technologie des „CO2-Staubsaugers” in Betrieb genommen. Die Anlage soll nun technologisch weiterentwickelt werden. In den nächsten zwei Jahren plant das Start-up die Installation des ersten Demonstrators beim Kunden. Eines der ersten kommerziellen Projekte will es mit der Essener Privatbrauerei Jacob Stauder umsetzen. Für die Jahre 2026 und 2027 sei dann die Inbetriebnahme der ersten Kilotonnen-Anlage in Zusammenarbeit mit einem Partner für die Kohlenwasserstoffsynthese geplant.
GCT-Technologie: Mit drei Prozessstufen zu grünem Wasserstoff
Von der CO2-Abscheidung aus der Luft bis zur Produktion von grünem Wasserstoff sind drei Hauptschritte notwendig:
- Absorption in einer flüssigen Sorptionslösung
- Ausfällung als Hydrogenkarbonat
- Desorption entweder durch alkalische Wasserelektrolyse, bei der Wasserstoff als Nebenprodukt entsteht oder durch thermische, niederkalorische Abwärme
Das Bundeswirtschaftsministerium will Verfahren, die CO2-Emissionen in der Industrie abscheiden und nutzbar machen (CCU) mit jeweils bis zu 200 Mio. Euro fördern.
„Der Greenberry 2 ist unser erster industrieller CO2-Staubsauger“, freut sich Florian Hildebrand, CEO und Mitgründer. „Wir bedanken uns herzlich bei allen Unterstützern, die uns geholfen haben, in so kurzer Zeit ein solches Ziel zu erreichen. Wir wollen aus NRW heraus einen Global Champion aufbauen und bis 2050 in der Lage sein, eine Gigatonne CO2 aus der Atmosphäre zu absorbieren.”