Gasnetz Hamburg macht Erdgasleitung fit für Wasserstoff
Gasnetz Hamburg macht Erdgasleitung fit für Wasserstoff
Gasnetz Hamburg prüft derzeit bei einem Projekt in Harburg, welche technischen Veränderungen notwendig sind, um Rohre und Anschlüsse zur Versorgung mit grünem Wasserstoff einzusetzen
Hamburg braucht eine Vielzahl von Lösungen, um die CO₂-Emissionen von Gebäuden und Betrieben zu senken. Deshalb will Gasnetz Hamburg bei seinem Pilotprojekt „H₂-SWITCH100“ eine Lösungsoption entwickeln, die auch bei kaum sanierbaren Altbauten und bei gewerblichem Energiebedarf die Versorgung sicherstellen kann.
„Sicherlich ist die Umstellung der Erdgasleitungen auf reinen Wasserstoffbetrieb keine Lösung für ganz Hamburg“, räumt der technische Geschäftsführer Michael Dammann von Gasnetz Hamburg ein. „Doch das Weiternutzen einer bereits bestehenden Infrastruktur mit dem grünen Gas kann bei bestimmten Bebauungsstrukturen und Lagen eine sinnvolle Ergänzung zu Optionen wie Fernwärmeausbau und Wärmepumpen sein. Mit ‚H₂-SWITCH100‘ wollen wir ganz konkret herausfinden, welcher Aufwand und welche Kosten mit einer solchen Umstellung verbunden sind und ob es technische Hürden gibt.“
Sobald das Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz am Start ist, soll grüner Wasserstoff durch die Leitung fließen
Für das Pilotprojekt wurde ein Netzabschnitt ausgewählt, der bei Anschlüssen, Leitungsmaterialien und den Baujahren der einzelnen Rohrabschnitte den Durchschnitt des Hamburger Gasnetzes repräsentiert. Dieser befindet sichbeim Harburger Tempowerk in den Straßen „Zum Fürstenmoor“ und „Moorwinkel“. Hier soll von Fachleuten zunächst der Bestand analysiert und eine Planung zur Umnutzung der bestehenden Erdgas-Infrastruktur für grünen Wasserstoff entwickelt werden. Grünes Gas soll aber erst durch die Pipeline fließen, sobald 2027 das Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz in direkter Umgebung aktiviert ist.