Das Frankfurter Müllheizkraftwerk (MHKW) in der Nordweststadt hat neue wasserstofffähige Brenner in Betrieb genommen. Die bisherigen Brenner konnten nur mit Heizöl betrieben werden. Damit wird die zentrale Infrastruktur für thermische Abfallverwertung, Wärme- und Stromerzeugung der Stadt perspektivisch ohne fossile Brennstoffe laufen.
Im Müllheizkraftwerk in Frankfurt am Main hat jede der vier Müllverbrennungslinien zwei Brenner. Diese Brenner sind eine Art Anzündhilfe, die lediglich für das Wiederhochfahren (nach beispielsweise einem Störungsfall) der Anlage benötigt werden. Im Dauerbetrieb – nach Erreichen der Zieltemperatur von 850°C – brennt der Abfall durch sich selbst. Sodass wenn im Kessel ausreichend heißer Dampf für den Betrieb der Stromturbine entsteht, die Brenner wieder abgeschaltet und die Kraftstoffzufuhr gestoppt werden kann.
Flexibler Wasserstoff-Einsatz möglich
Die neuen Brenner können sowohl mit Erdgas als auch mit Wasserstoff betrieben werden. In Zukunft könnten so die CO2-Emissionen der Brenner durch den Einsatz von Wasserstoff gänzlich vermieden werden. Dafür sind aber noch weitere Investitionen in die Netz-Infrastruktur nötig.
Die Betreibergesellschaft des Müllheizkraftwerk, die MHKW GmbH gehört zu gleichen Teilen dem Abfallentsorger FES und dem Energiedienstleister Mainova. Die Betreibergesellschaft hat laut eigenen Angaben für die Umstrukturierung in diesem und im nächsten Jahr Investitionen von rund 3 Mio. € geplant.
Das MHKW in der Frankfurter Nordweststadt verwertet Restmüll, sowie nicht recyclefähige Gewerbeabfälle aus Frankfurt und der umliegenden Region. Die Jahresmenge liegt etwa bei 525.000 t. Daraus erzeugt die Anlage im Jahr rund 500.000 MWh Wärme und versorgt damit ca. 30.000 Haushalte. Pro Jahr speist das Kraftwerk zudem etwa 200.000 MWh Strom ins öffentliche Stromnetz ein. Womit laut Betreiber Deutschlands größte Flotte von E-Müllfahrzeugen angetrieben wird.