Das Forschungsprojekt HyStorage zielt darauf ab, den Einfluss von Wasserstoff auf poröse Gesteinsformationen zu untersuchen, um die Eignung und Integrität von Porenspeichern für die Speicherung von Wasserstoff festzustellen. Dafür wurde am Standort Bierwang der Uniper Energy Storage auf einem dafür vorgesehenen Bohrplatz eine spezialisierte gastechnische Anlage für den Speicherversuch eingerichtet. Derzeit findet die Inbetriebnahme statt und der erste Wasserstoff wird ab September injiziert.
Uniper Energy Storage ist in dem Projekt Konsortialführer, Betriebsführer und bergrechtlich für den Versuch verantwortlich. Das Konsortium setzt sich weiter aus den Unternehmen OGE, RAG Austria, SEFE Securing Energy for Europe und NAFTA zusammen, die ihre Expertise einbringen und wird zudem von interdisziplinären Partnern aus Industrie und Wissenschaft unterstützt. Das Projekt ist durch das Bergamt
Südbayern genehmigt.
Inbetriebnahme mit erster Wasserstoffeinspeicherung beginnt
Der Speicherversuch sieht vor, in drei Betriebsphasen unterschiedliche Methan-Wasserstoff-Gasgemische mit 5 %, 10 % und 25 % Wasserstoffanteil im Erdgas in eine kleinere ehemalige Erdgaslagerstätte einzuspeichern und nach einer ca. dreimonatigen Standzeit wieder auszuspeichern. Der Speicherhorizont ist von dem bestehenden Erdgasspeicher Bierwang unabhängig.
„Wasserstoff spielt eine entscheidende Rolle in unserer neuen Strategie und HyStorage ist Teil ihrer Umsetzung. HyStorage ist ein vielversprechendes Projekt, um die bestehende Erdgasinfrastruktur im Hinblick auf den potenziellen Übergang zu grünem Wasserstoff zu testen. Es wird auch dazu beitragen, die Energiewende zu beschleunigen und gleichzeitig die sichere Versorgung unserer Kunden zu gewährleisten. Durch das Projekt werden Erkenntnisse gewonnen, wie sich Porenspeicher und gastechnische Anlagen bei einem Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft verhalten“, so Doug Waters, Managing Director der Uniper Energy Storage. „Der Bedarf an Speicherkapazitäten wird mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien steigen, und es werden echte Daten zur fundierten Entscheidungsfindung benötigt. Porenspeicher haben ein enormes Potenzial, um die Flexibilität für den aufstrebenden Wasserstoffmarkt zu liefern, aber auch für die Anbindung an europäische Wasserstoffkorridore.“
Wasserstoffspeicherung für Dekarbonisierung des europäischen Energiemarktes essenziell
Für die Dekarbonisierung des europäischen Energiemarktes wird Wasserstoff zu einem essenziellen Element. Es ist davon auszugehen, dass neben dem Betrieb von reinen Wasserstoffleitungen auch der Anteil von Wasserstoff im Erdgasnetz steigen und damit die untertägigen Gasspeicher erreichen wird. Porenspeicher haben den großen Vorteil, dass sie eine großvolumige Umwandlungs- und Speicherlösung für die volatilen Erneuerbaren Energien bereitstellen können.
„Die zukünftige Wasserstoffinfrastruktur muss sicher und zuverlässig funktionieren. Das schließt auch den Übergabepunkt vom Transport zur Speicherung von Wasserstoff mit ein. Unser Fokus in diesem Projekt liegt deshalb auf der Überprüfung der Gasqualität bei der Ein- und Ausspeicherung. So werden wir im Energiemix der Zukunft auch Wasserstoff oder Erdgas-Wasserstoff-Gemische in der geforderten Qualität
transportieren können“, so Dr. Thomas Hüwener, Mitglied der Geschäftsführung der OGE.
„Mit unseren Projekten „Underground Sun Storage“ in Österreich haben wir wertvolle Erfahrung bei der Produktion von Wasserstoff sowie der Speicherung in Porenlagerstätten sammeln können. Wir sehen die nachhaltige Nutzung unserer Lagerstätten und der Gasinfrastruktur für Wasserstoff als wesentlichen Beitrag für die Ermöglichung der erneuerbaren Energiezukunft und zur Einhaltung der Versorgungssicherheit an“, so Markus Mitteregger, CEO der RAG Austria.
„HyStorage leistet einen Beitrag zur Dekarbonisierung unseres Unternehmens. Durch HyStorage wollen wir die Speicherung von Gas-Wasserstoff-Gemischen in unterirdischen Speichern besser erforschen, auch mit Blick auf mögliche Investitionen in Wasserstoff-Infrastruktur“, sagt Egbert Laege, CEO der SEFE.
“Das Unternehmen NAFTA ist seit mehr als 110 Jahren in der Gasindustrie tätig. Wir sind überzeugt, dass Wasserstoff einer der vielversprechendsten Energieträger ist und unterstützen daher aktiv verschiedene Projekte, die sich mit der Untertagespeicherung von Wasserstoff beschäftigen. Wir betrachten das HyStorage-Projekt als einzigartiges Projekt, bei dem die Injektion von Wasserstoff in verschiedenen Mischungsverhältnissen mit Erdgas in den Untergrundspeicher getestet wird. Die Ergebnisse dieses Projekts können einen bedeutenden Einfluss auf die weitere Entwicklung der Wasserstoffinfrastruktur haben”, sagt Martin Bartošovič, CEO der NAFTA.
Für die Wasserstoffspeicherung in Porenspeichern ist eine individuelle Untersuchung der Lagerstätten erforderlich. Das Fachwissen der erfahrenen Projektpartner und die wissenschaftliche Begleitung des Versuchs stellen sicher, dass die erhobenen Daten vollumfänglich analysiert und ausgewertet werden, sodass bereits ab dem Jahr 2024 mit verlässlichen technischen Einschätzungen für die Speicherung von Wasserstoff in Porenspeichern gerechnet werden kann.
(Quelle: OGE)