Der in Düsseldorf ansässige Fernleitungsnetzbetreiber Fluxys Deutschland GmbH hat von der Gascade Gastransport GmbH einen Anteil von 25 % an der Ostsee Anbindungsleitung (OAL) erworben, wie am 8. April bekanntgegeben wurde. Infolgedessen werden die damit verbundenen Transportkapazitäten in Zukunft eigenständig von Fluxys Deutschland vermarktet.
„Das Projekt passt perfekt in unsere ambitionierte Strategie“, sagt Friedrich Rosenstock, Geschäftsführer von Fluxys Deutschland. „Wir sehen in der Investition einen weiteren Baustein, um eine sichere Energieversorgung zu gewährleisten und gemeinsam mit bewährten Partnern eine multi-molekulare Infrastruktur für eine klimaneutrale Zukunft aufzubauen.“
Durch die etwa 50 km lange OAL-Pipeline werden das LNG-Terminal im Hafen Mukran auf Rügen und Lubmin bei Greifswald miteinander und darüber hinaus mit dem lokalen Fernleitungsnetz verbunden.
„Durch das Einspeisen von regasifiziertem LNG in das Gasnetz stärkt OAL kurzfristig die Versorgungssicherheit“, sagt Gascade-Geschäftsführer Ulrich Benterbusch. „Mittelfristig ist es möglich, die OAL auf den Transport von Wasserstoff umzustellen“, ergänzt er.
Mehrere Pipelinesysteme könnten europäische Versorgungsicherheit gewährleisten
Der Geschäftsführer und CEO des Mutterkonzerns Fluxys, Pascal De Buck sagt: „Die Erschließung möglichst vieler Energiequellen ist der Schlüssel für die Sicherheit der Energieversorgung in Deutschland und Europa heute und in Zukunft. Unsere Partnerschaft mit OAL ist ein neuer Schritt im Rahmen der langjährigen Fokussierung von Fluxys auf eine zukunftssichere Infrastruktur, um die Vielfalt der Versorgungsoptionen zu maximieren.“
Neben Fluxys Deutschland gehört auch Gascade bereits zu den Miteigentümern der Nordeuropäischen Erdgasleitung (NEL) sowie der Europäischen Gas-Anbindungsleitung (EUGAL). Beide Leitungen beginnen ebenfalls in Lubmin.
NEL, EUGAL und OAL tragen gemeinsam zur europäischen Versorgungssicherheit bei. Künftig wäre es möglich, ab Lubmin über die drei Pipelinesysteme substanzielle Transportkapazitäten bereitzustellen und Gas von der Nord-Ost-Küste zu den deutschen Verbrauchsschwerpunkten sowie in europäische Nachbarländer zu transportieren.
Die OAL soll einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität leisten, wobei dem Standort Lubmin, dem Ausspeisepunkt der OAL, auch beim Aufbau des deutschen Wasserstoff-Netzes eine zentrale Rolle zufällt.
Von Lubmin aus soll im Zuge des Projektes „Flow – making hydrogen happen“ in und an der Ostsee produzierter oder angelandeter grüner H2 zu Verbrauchsschwerpunkten der Industrie im Osten Deutschlands, nach Süd-Hessen sowie nach Baden-Württemberg transportiert werden.
(Quelle: Gascade)