Die Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) haben am Montag (22. Juli) den finalen Antrag für das deutschlandweite Wasserstoff-Kernnetz bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Nach der Genehmigung soll das Kernnetz Verbrauchs- und Produktionszentren sowie Speicher- und Importstellen für Wasserstoff bis zum Jahr 2032 schrittweise miteinander verbinden. Erste Umstellungen könnten schon im nächsten Jahr erfolgen.
Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat jetzt zwei Monate Zeit für die Prüfung und Genehmigung. Dazu gehöre eine Konsultation des Netzplans, die bis zum 06.08.2024 laufen soll. Nach der Genehmigung des Antrags durch die BNetzA werde der Aufbau des Kernnetzes beginnen. Die ersten Leitungen sollen bereits im kommenden Jahr auf Wasserstoff umgestellt werden. Einen ersten Planungsstand hatte der FNB e.V. vor rund einem Jahr vorgelegt.
Die Geschäftsführerin des Verbandes, Barbara Fischer, erklärte in der Pressemitteilung, das Kernnetz löse das Henne-Ei-Problem des Wasserstoffs und lege damit den Grundstein für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft. „Die FNB gehen damit in Vorleistung“, erklärte Fischer. „Das Kernnetz ist das Angebot an den Markt, es kommt für den Markt und entwickelt sich mit diesem weiter.“
Nächster Schritt Verteilnetzebene
Fischer betonte zudem, dass die geplante H2-Infrastruktur auf einem Verbrauchsszenario basiere, dass die FNB gemeinsam mit der Politik entwickelt hätten. Nun gelte es, auch die Gasverteilnetzbetreiber (VNB) mit einzubeziehen:
„Im nächsten Schritt geht es darum, die Infrastruktur weiterzuentwickeln, um den Wasserstoff auch in die Fläche zu bringen. Daran arbeiten die FNB und zukünftigen Wasserstofftransportnetzbetreiber bereits jetzt in enger Abstimmung mit den Verteilnetzbetreibern im Rahmen der integrierten Netzentwicklungsplanung Gas und Wasserstoff.”
FNB Gas Vorstandsvorsitzender Thomas Gößmann hob hervor, dass der Wasserstoffhochlauf fortan eine „Gemeinschaftsaufgabe aller Marktteilnehmer” sei: „Die FNB stehen geschlossen hinter dem Konzept des Kernnetzes. Gemeinsam beantragen wir das vollständige Kernnetz und werden es schrittweise aufbauen und betreiben. […] Es gibt den Markteilnehmern die nötige Sicherheit für Investitionen in die Wasserstoff-Wirtschaft und die Transformation zur Klimaneutralität.”