Fünf europäische Gasnetzbetreiber wollen eine Wasserstoff-Pipeline durch die Alpen bauen, um Nordafrika mit Deutschland zu verbinden. Dafür haben die OGE, FluxSwiss, Transitgas, Fluxys TENP und Snam eine Absichtserklärung unterzeichnet. Gemeinsam planen Netzbetreiber aus Deutschland, Italien und Österreich zwei Wasserstoff-Korridore durch die Alpen. Die 3.300 Kilometer lange Pipeline soll bis 2030 umgesetzt werden und 40 Prozent des EU-Importziels für Wasserstoff abdecken.
Deutschland, Italien und Österreich unterstützen den Aufbau eines südlichen Wasserstoff-Korridors durch die Alpen. Dafür haben fünf Gasnetzbetreiber aus den drei Ländern ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet. Die Inbetriebnahme der rund 3.300 Kilometer langen Pipeline ist für 2030 geplant. Dann soll sie 40 Prozent des EU-Importziels für Wasserstoff abdecken.
Die Energieministerien der beteiligten Länder haben zusätzlich eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet. Sie soll damit den Status der Pipeline-Projekte als „Projects of Common Interest (PCI)” unterstützen. Diese Einstufung würde eine beschleunigte Umsetzung der Infrastruktur ermöglichen.
Geplant sind zwei separate Wasserstoff-Korridore durch die Alpen. Die zwei Infrastrukturprojekte sollen künftig Nordafrika mit Mitteleuropa verbinden. Der erste Korridor verbindet Italien über die Schweiz mit Deutschland. An diesem Projekt sind die Netzbetreiber FluxSwiss, Transitgas, OGE, Fluxys TENP und Snam beteiligt. Der zweite Alpen-Korridor – SoutH2 – führt durch Österreich. Die Route der zweiten H2-Pipeline entwickeln die Netzbetreiber Snam, Trans Austria Gasleitung, Gas Connect Austria und Bayernets. Das gemeinsame Infrastruktur-Projekt besteht aus mehreren Teilprojekten:
- Dem „Italian H2 Backbone” von Snam Rete Gas
- Der „H₂-ready TAG Pipeline” von Trans Austria Gasleitung
- Dem „H2 Backbone WAG + Penta-West” von Gas Connect Austria
- Dem „HyPipe Bavaria Hub” von Bayernets
Teil des European Hydrogen Backbone
Die kombinierten Projekte sollen jährlich mehr als vier Millionen Tonnen Wasserstoff aus Nordafrika nach Europa transportieren. Der SoutH2-Korridor wird Teil des European Hydrogen Backbone. Das European Hydrogen Backbone soll künftig groß angelegte Wasserstoffversorgungskorridore bilden. Ziel ist es, bis 2040 ein Pipelinenetz von 53.000 Kilometern aufzubauen, das 21 europäische Länder verbindet. Dafür gibt es fünf geplante Pipeline-Korridore:
- Südeuropa (der SoutH2-Korridor) von Tunesien und Algerien über Italien nach Mitteleuropa
- Von Portugal über Spanien und Frankreich nach Deutschland
- Nordsee von Offshore-Wasserstoffprojekten und Schiffsimporten in die Niederlande und den Norden von Deutschland
- Ostsee von den nordischen und baltischen Ländern bis nach Deutschland
- Ost- und Südosteuropa aus Ländern wie Rumänien, Griechenland und der Ukraine bis nach Mitteleuropa