Sechs Europäische Fernleitungsnetzbetreiber haben kürzlich verkündet, die Machbarkeit des Nordic-Baltic Hydrogen Corridors (NBHC) prüfen zu lassen. Unterzeichnet wurde der Vertrag zur Durchführung einer Vormachbarkeitsstudie von von der deutschen ONTRAS Gastransport GmbH sowie Vertretern aus Litauen, Lettland, Estland, Finnland und Polen.
Der NBHC, der seit Dezember 2022 in Planung ist, hat das Ziel, einen grenzüberschreitenden Wasserstoffkorridor zu schaffen, der Nordeuropas grüne Energieproduktionsregionen mit den zentralen Verbrauchszentren in Mitteleuropa verbindet. Um die Grundlage für weitere Entscheidungen zu legen, soll die Vormachbarkeitsstudie von der renommierten Düsseldorfer Beratungsgesellschaft Afry Management Consulting in den nächsten sechs Monaten erstellt werden.
Afry analysiert Potenzial von Finnland bis Deutschland
Afry wird insbesondere die Bedingungen für die Entwicklung einer grenzüberschreitenden Wasserstoffinfrastruktur von Finnland über die baltischen Länder und Polen nach Deutschland prüfen. Zusätzlich wird das Potenzial für die Nutzung und Erzeugung von grünem Wasserstoff in den Regionen des Korridors einer Analyse unterzogen.
Der geplante Abschluss des NBHC-Projekts bis 2030 steht im Einklang mit der Vision der Netzbetreiber, die großen Produktionsregionen für grüne Energie effizient mit den wichtigsten Verbrauchszentren in Mitteleuropa zu verbinden. Die Studie wird nicht nur Empfehlungen zum Umfang des Projekts, sondern auch zum optimalen Pipelineverlauf, den Transportkapazitäten, der Finanzierung und dem Risikomanagement geben. Des Weiteren werden potenzielle Standorte für Wasserstoffspeicher untersucht.
Nemunas Biknius, CEO von Amber Grid, betont die überregionale Bedeutung der Studienergebnisse und hebt hervor, dass die gesamte Region aktiv nach Möglichkeiten zur Entwicklung eines Wasserstoff-Ökosystems sucht. Das NBHC-Projekt erhielt bereits im November 2023 von der Europäischen Kommission den Status eines Projekts von gemeinsamem Interesse (PCI), nachdem die beteiligten Netzbetreiber im Dezember 2022 eine erste Kooperationsvereinbarung unterzeichnet hatten.