Enertrag hat den Bau eines 10-MW-Elektrolyseurs begonnen. Mit Vertretern aus Partnerunternehmen und Politik setzte das Unternehmen den Spatenstich im Industriepark in Osterweddingen. Die Anlage soll jährlich 900 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren. Der Grünstrom soll aus der Enertrag Windkraftanlage in der Uckermark kommen.
Neben den Partnerunternehmen von Enertrag waren auch viele Vertreter aus der Landes- und Lokalpolitik beim Spatenstich anwesend. Hergestellt und geliefert wurde der PEM-Elektrolyseur vom französischen Hersteller Elogen. Das zur GTT-Gruppe gehörende Unternehmen hatte bereits im letzten Januar bekanntgegeben, dass es die Anlage an Enertrag liefern und 2024 bei Magdeburg installieren wolle.
Der nur knapp zwei Kilometer von der geplanten Intel-Chipfabrik entfernte Elektrolyseur soll den Wasserstoffbedarf lokaler Industriebetriebe decken. In der ersten Ausbaustufe werde er zunächst rund 900 Tonnen Wasserstoff pro Jahr produzieren. Den dafür benötigten Ökostrom will Enertrag aus dem firmeneigenen Windpark beziehen. Die Kapazität des Elektrolyseurs lasse sich auf 20 MW erhöhen; darüber hinaus sei ein Ausbau auf eine Kapazität von über 100 MW in Planung.
Partnerschaften mit Netzbetreiber Ontras
Der Wasserstoff soll auch als Kraftstoff für den Fernlastverkehr genutzt werden. Mittelfristig will der Energiekonzern den Energieträger dann in die geplanten Wasserstoffpipelines des Netzbetreibers Ontras einspeisen. So soll er langfristig zur Erzeugung von Strom in Dunkelflaute verwendet werden und das Stromnetz bei Schwankungen entlasten.
Mit der Münchner Keyou GmbH will Enetrrag in Osterweddingen einen Wasserstoff-Mobilitäts-Hub errichten. Im Rahmen eines „Hydrogen Mobility as a Service”-Ansatzes bietet Keyou Flottenbetreibern die Möglichkeit, deren Diesel- in Wasserstofffahrzeuge umzuwandeln. Der Wasserstoff aus dem neuen Enertrag-Elektrolyseur soll dann in den Wasserstoffverbrennungsmotoren der umgewandelten LKWs zum Einsatz kommen.
Darüber hinaus plant Enertrag mit der Berliner Ryze Power GmbH eine Zusammenarbeit im Baumaschinensektor. Das Unternehmen betreibt alternative Kraftstoffinfrastrukturen, die ebenfalls Wasserstoff aus der neuen Anlage nutzen und so deren Auslastung sicherstellen sollen.