Am 11. September erfolgte der symbolische erste Spatenstich auf der Baustelle für das klimaneutrale Nahwärmenetz zur Gasvorwärmung sowie zur Wärmeversorgung im brandenburgischen Ketzin. Das Projekt wird von NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg mbH & Co. KG (NBB), e.distherm Energielösungen GmbH (e.distherm) und Ontras Gastransport GmbH (Ontras) gemeinsam realisiert. Der Spatenstich erfolgte in Anwesenheit des Landrats (Havelland) Roger Lewandowski und der Bürgermeisterin der Gemeinde Ketzin Katrin Mußhoff.
„Im Rahmen der kommunalen Wärmewende wird e.distherm als Partner der Kommunen durch den Zu- und Ausbau von grünen Nah- und Fernwärmeversorgungsnetzen die nachhaltige, effiziente und bezahlbare Wärmeversorgung von Wohn- und Gewerbeimmobilien sicherstellen“, sagte Thomas Borchers, Geschäftsführer der e.distherm während der Eröffnung.
Das Wärmenetz soll aus der grünen Abwärme gespeist werden, die aus vier am Standort befindlichen Biogas-Blockheizkraftwerke der e.distherm und der BMV Energie stammen soll. Bestandteil der Versorgungslösung ist ein neu zu errichtender Wärmespeicher mit über 100 m3 Speichervolumen. Über das neue Arealwärmenetz gelangt die Wärme zum Regionalstandort der Ontras sowie zu den Gasdruckregel- und Messanlagen (GDRA) von NBB und Ontras und wird zur Gasvorwärmung bereitgestellt.
Versorgung des Standortes Ketzin mit klimaneutraler Wärme
Laut Gunar Schmidt, Ontras-Geschäftsführer Betrieb und Sicherheit, sei es möglich, mit der neuen Anlage den Ausstoß von CO2 um über 200.000 kg im Jahr zu reduzieren. Der Großteil der nötigen Wärmeenergie soll dank der Beschaffenheit des Wärmenetzes klimaneutral bereitstellt werden. Konventionelle Heizkessel schalteten sich nur an besonders kalten Tagen hinzu – wenn mehr Energie zur Gasvorwärmung benötigt wird.
Im kommenden Jahr soll die Anlage um eine Photovoltaik-Anlage (270 Kilowatt) ergänzt werden. Geprüft wird zudem die Möglichkeit, das Nahwärmenetzes in Richtung der Gemeinde Ketzin zu erweitern, um die Wohn- und Gewerbeimmobilen klimaneutral versorgen zu können.
„Als eine der größten örtlichen Verteilnetzbetreiberinnen in Deutschland verstehen wir es als unsere Pflicht, grüne Energie in die Kommunen und Haushalte zu bringen und innovative Lösungen zu unterstützen“, unterstreicht Claudia Rathfux, kaufmännische Geschäftsführerin der NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg. „Dieses Ziel vor Augen beteiligt sich die NBB in Berlin und in Brandenburg an zahlreichen nachhaltigen Zukunftsprojekten - wie hier zum Thema Abwärme. Aber auch Wasserstoff und Biogas spielen eine zentrale Rolle für die Zukunft der Energieversorgung. In Ketzin zeigen drei große Unternehmen, was in der Energiewende machbar ist.“