Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, gab zusammen mit Wirtschaftsministerinnen und -ministern der Länder den offiziellen Start für 23 innovative Wasserstoffprojekte bekannt, die im Rahmen der dritten Hy2Infra-Welle des IPCEI (Important Projects of Common European Interest) gefördert werden.
Gesamtinvestitionsvolumen 7,9 Milliarden Euro
Die Initiative ist Teil der Nationalen Wasserstoffstrategie und wird durch den Deutschen Aufbau- und Resilienzplan (DARP) unterstützt, der aus Mitteln der Aufbau- und Resilienzfazilität der Europäischen Union NextGenerationEU finanziert wird. Zusätzlich ist die Ausarbeitung einer Importstrategie für Wasserstoff geplant, um klare Rahmenbedingungen und Ziele für den deutschen Wasserstoffimport und den Aufbau von internationalen Wasserstoffpartnerschaften zu definieren.
Die Europäische Kommission hat diese Projekte am 15. Februar 2024 genehmigt, wobei die Förderung auf einer gemeinsamen Kofinanzierung von Bund und Ländern in Höhe von 4,6 Milliarden Euro basiert. Die zusätzliche Investition der beteiligten Unternehmen beläuft sich auf 3,3 Milliarden Euro, was das Gesamtinvestitionsvolumen auf etwa 7,9 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030 erhöht.
Produktion, Speicherung und Transport auf dem Vormarsch
Die geförderten Projekte umfassen unter anderem die Produktion von grünem Wasserstoff mit einer Gesamtkapazität von bis zu 1,4 GW durch fortschrittliche Elektrolyseure, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Speicher für Wasserstoff sollen eine Lagerungskapazität von bis zu 370 GWh bieten. Den Transport des Wasserstoffs soll eine leitungsgebundene Infrastruktur mit einer Länge von bis zu 2000 km sicherstellen.
Die Projekte bilden mehrere bundesländerübergreifende Cluster, die eine integrierte Infrastruktur aus Leitungs-, Speicher- und Erzeugungseinheiten umfassen und an industrielle Abnehmer in der Stahl- und Chemieindustrie angeschlossen sind. Einige Vorhaben fördern zudem die Pipeline-basierte Importmöglichkeit von Wasserstoff aus Nachbarländern wie den Niederlanden.
Minister Habeck kommentierte: „Die Energiewende bleibt auch angesichts weiterer Krisen- und Konfliktherde eine der größten Herausforderungen für unser Land. Mit der Förderung von Wasserstoffprojekten gehen wir einen wichtigen Schritt hin zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Wirtschaft in Europa und darüber hinaus. Wir geben den Startschuss für die Errichtung von Elektrolyseuren der dreistelligen Megawatt-Klasse und ermöglichen damit wichtige Fortschritte bei der inländischen Produktion von grünem Wasserstoff. Eine leistungsfähige Wasserstoffinfrastruktur spielt eine Schlüsselrolle, um die Dekarbonisierung der Industrie und des Energiesektors zu ermöglichen. Wasserstoffleitungen werden die Lebensadern der Industriezentren sein. Damit schafffen wir die Voraussetzung für klimaneutrales Wachstum.”