Danieli wurde vom skandinavischen Stahlunternehmen SSAB als Technologielieferant für ein bahnbrechendes, umweltfreundliches Minimill-Projekt in Luleå, Schweden, ausgewählt. Zwischen den beiden Unternehmen wurde ein Early Service Agreement (ESA) unterzeichnet, das sich auf die Pre-Engineering- und die Engineering-Phase des Projekts konzentriert.
Danieli wird SSAB eine moderne, hochautomatisierte Minimill-Anlage bereitstellen. Diese umfasst zwei Elektrolichtbogenöfen, ein ausgeklügeltes Sekundärmetallurgiesystem, eine Gießanlage und eine Bandstraße. Die Anlage ist darauf ausgelegt, die Dekarbonisierungsbemühungen von SSAB erheblich voranzutreiben und soll gleichzeitig den Kunden des Unternehmens zugute kommen.
High-Tech-Beiträge zur Emissionsreduzierung
Die Anlage in Luleå, die eine Produktionskapazität von 2,5 Millionen Tonnen pro Jahr haben soll, wird mit einer Kombination aus fossilfreiem Eisenschwamm und recyceltem Schrott betrieben. Der Eisenschwamm wird von SSABs Hybrit-Demonstrationsanlage in Gällivare bezogen.
Der Beitrag von Danieli umfasst die Bereitstellung einer Schmelzerei, die eine kontinuierliche Schrottbeschickung und eine dynamische Schmelzsteuerung über eine Melt Model Suite ermöglicht. Diese Einrichtung verbessert die Effizienz des Ofens und senkt gleichzeitig die NOx-Emissionen. Die Anlage wird außerdem mit Doppelpfannen-Mahlstationen und Zwei-Tank-Vakuumentgasern ausgestattet.
Die ausgewählte Konfiguration der QSP-DUE Danieli Universal Endless-Technologie umfasst zudem einen vollelektrischen Tunnelofen, der auf die Minimierung von Kohlenstoffemissionen optimiert ist. Darüber hinaus trägt der Einsatz von Trockenwalzen im Ofen zu erheblichen Energieeinsparungen bei. Mit dem Walzwerk wird SSAB eine Vielzahl an warmgewalzten Bändern entweder im Coil-zu-Coil- oder im Semi-Endless-Modus produzieren können.
Die Automatisierung wird ein Hauptmerkmal des neuen Werks sein, mit umfassenden Qualitätsmanagementsystemen, die den Betrieb vom Schrotthandling bis zur Coil-Lagerung überwachen. Danieli wird außerdem Wasser- und Rauchgasaufbereitungsanlagen sowie die erforderlichen Hilfsanlagen und Kräne installieren.
Zeitplan und Zukunftspläne
Die Inbetriebnahme des neuen Werks ist für Ende 2028 geplant, im darauffolgenden Jahr soll die volle Produktionskapazität erreicht werden. Die Erteilung der Umweltgenehmigungen werden bis Ende 2024 erwartet.
Diese Investition ist ein entscheidender Meilenstein in der Strategie von SSAB, sich bedeutende Marktanteile für emissionsarme Spezial- und Premiumstähle zu sichern. Nach der Fertigstellung plant SSAB, den bestehenden Hochofenbetrieb in Luleå schrittweise einzustellen, was die schwedischen CO2-Emissionen um 7 % reduzieren wird – zusätzlich zu der erwarteten Reduzierung um 3 % durch die Umrüstung des Werks in Oxelösund.