Die Stadt Burgwedel, die Norddeutsche.Erdwärme.Gewinnungsgesellschaft GmbH (NDEWG) und das Energieunternehmen Enercity gaben am 23. April bekannt, das unter der Stadt befindliche Erdwärmepotenzial zur klimaneutralen Wärmegewinnung nutzen zu wollen. Im Rahmen der Projektpartnerschaft soll es erschlossen und den Bürgern vor Ort als klimafreundliche Wärmeoption zur Verfügung gestellt werden.
Die Partnerschaftserklärung umfasst zudem den Aufbau eines Nahwärmenetzes durch die enercity contracting (eine 100 %-Tochter der Enercity) im Burgwedeler Ortsteil Großburgwedel, die damit erste Kommune in Niedersachsen mit Nahwärme aus Tiefer Geothermie wird.
Wichtiger Schritt hin zum klimaneutralen Burgwedel
Erste Untersuchungen der TU Clausthal ergaben das Vorliegen der technischen Voraussetzungen zur Nutzung von Geothermie in Burgwedel. Die Nutzung von Geothermie ist ein komplexer Prozess. Nur ein besonders enges Zusammenwirken ermöglicht dieses besondere Projekt.
Die drei Projektpartner - NDEWG als Inhaber der so genannten Aufsuchungserlaubnis für die Tiefe Erdwärme, Enercity als Betreiberin des künftigen Wärmenetzes und der Wärmeversorgung sowie die Stadt Burgwedel als Eigentümerin der Flächen - haben eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, um das Vorhaben nun voranzutreiben.
Bürgermeisterin Ortrud Wendt bezeichnete Tiefe Erdwärme als „einen wichtigen Baustein im Konzept der Stadt Burgwedel zur möglichst zügigen Erreichung der gesetzlich geforderten und von uns angestrebten Klimaneutralität“. Sie begrüße daher die Hebung des Potenzials durch NDEWG und Enercity.
Ab Ende 2027 von klimaneutraler Wärme profitieren
„Enercity steht für erneuerbare Energien und bezahlbare Wärmeversorgung. Dieses Geothermie-Projekt in Verbindung mit Nahwärme macht Burgwedel zu einem Leuchtturm der Wärmewende in ganz Niedersachsen”, so Enercity-Vorstand Prof. Dr. Marc Hansmann.
„Im Rahmen eines erweiterten Konzeptes zur Wärmeplanung haben rund 1.800 Kunden in Burgwedel ab Ende 2027 die Möglichkeit, von dieser klimafreundlichen Wärme zu profitieren”, so Hansmann weiter.
Enercity hat einen Antrag bei der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) eingereicht, um eine weitere Potenzialanalyse sowie die Entwurfsplanung einer Machbarkeitsstudie realisieren zu können.
Im Rahmen dieser Machbarkeitsstudie soll zum Ende dieses Jahres für eine genauere Erkundung der Tiefengeothermie eine detaillierte 3D-Seismik des Untersuchungsgebietes durchgeführt werden. Dadurch kann die NDEWG bestimmen, wo und in welchen Schichten die Tiefe Erdwärme am effizientesten genutzt werden kann.
Laut NDEWG-Geschäftsführer Albrecht Möhring, der die Bedeutung einer 3D-Seismik betont, soll Interessierten, Anwohnerinnen und Anwohnern das Verfahren detaillierter vorstellt werden, „sobald es genaue Termine zur 3D-Seismik gibt“.