Die Bundesregierung investiert über 1 Million Euro in ein zukunftsweisendes Projekt zur nachhaltigen Nutzung von Elektroofenschlacke in der Stahl- und Zementindustrie. Das Projekt „WAGEOS2SHS“, eine Kooperation der Lech-Stahlwerke GmbH (LSW) und der Max Aicher Umwelt GmbH (MAU) mit Partnern aus der Zementindustrie, zielt darauf ab, eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichem Klinker herzustellen.
Elektroofenschlacke als nachhaltiger Baustoff
Die Lech-Stahlwerke setzen bereits Maßstäbe bei der Nutzung von Elektroofenschlacke (ELOMINIT®) als nachhaltigen Baustoff. Mit dem WAGEOS-Projekt soll das Engagement im Bereich der Kreislaufwirtschaft weiter verstärkt werden.
Die Pilotanlage, die in Georgsmarienhütte errichtet wird, soll durch Nassgranulation von schmelzflüssiger Elektroofenschlacke reaktiven Klinkerersatz produzieren. Dieses Verfahren ermöglicht es, die Schlacke schnell abzukühlen und in kleine schwarze Glasperlen umzuwandeln, die in der Zementproduktion optimal als Zuschlagsstoff eingesetzt werden können. Wassergranulierter Elektroofenschlacke (WAGEOS) könne in ihren Eigenschaften durchweg mit klassischem Hochofenhüttensand mithalten. Zudem sei die neue Methode der Schlackenbehandlung eine effektive, CO2-arme Alternative zu traditionellem Klinker oder Hüttensand, heißt es von Unternehmensseite.
Feierliche Übergabe der Förderbescheide in Meitingen
Die Förderung des Projekts erfolgt im Rahmen des BMWK-Programms „Dekarbonisierung in der Industrie“, das sich der Unterstützung von umweltfreundlichen Technologien in energieintensiven Branchen widmet. Das Programm wird vom Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) geleitet und kann Förderungen bis zu einer Quote von 65% des Projektvolumens bieten.
Bei einer feierlichen Zeremonie auf dem Werksgelände in Meitingen überreichte die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Franziska Brantner, die Förderbescheide an die Vertreter der Verbundpartner. Brantner betonte die Bedeutung des Projekts für die Umwelt und die deutsche Wirtschaft: „Das BMWK hat sich für die Förderung dieses Projekts entschieden, weil es einen erheblichen Beitrag zur Dekarbonisierung leistet und das bei einem innovativen Ansatz, der die Zusammenarbeit der Stahl- und Zementindustrie und die Kreislaufwirtschaft stärkt“, betont Dr. Franziska Brantner.
Über die Max Aicher Gruppe
Die Max Aicher Gruppe ist ein diversifiziertes Unternehmen, das weltweit in 18 Ländern aktiv ist und über 4.500 Mitarbeiter beschäftigt. Mit einem jährlichen Umsatz von rund 1 Milliarde Euro produziert die Gruppe allein in Bayern und Ungarn jährlich etwa 1,5 Millionen Tonnen Stahl. Die Geschäftsbereiche umfassen Stahl & Produktion, Umwelt & Recycling, Immobilien & Projekte, Bau & Konstruktion sowie Freizeit & Tourismus. Die Unternehmensgruppe setzt auf innovative Technologien und nachhaltige Verfahren, um den ökologischen Fußabdruck ihrer Produktion zu minimieren.