In Lingen entsteht eine neue Wasserstoff-Infrastruktur. RWE und die Westfalen Gruppe haben gemeinsam mit dem Bau eine öffentliche Wasserstoff-Tankstelle sowie einer Abfüllstation begonnen. Die Anlage soll grünen Wasserstoff aus der 14-MW-Elektrolyse nutzen und Mitte 2025 in Betrieb gehen.
RWE und die Westfalen Gruppe haben in Lingen mit dem Bau einer Wasserstoff-Tankinfrastruktur begonnen. Der „H2 Filling Hub Lingen” umfasst eine öffentliche Wasserstoff-Tankstelle für Nutzfahrzeuge am Haupttor des RWE Gaskraftwerks Emsland (KEM) und eine nicht öffentlich zugängliche Abfüllstation für Tankfahrzeuge. Die Anlage wird mit grünem Wasserstoff aus RWEs 14-MW-Elektrolyse in Lingen versorgt. Diese Elektrolyse soll in Kürze ihren Betrieb aufnehmen. Die gesamte Anlage soll ab Mitte 2025 in Betrieb gehen.
Die öffentliche Tankstelle richtet sich an Betreiber von wasserstoffbetriebenen Lkws, Abfallsammelfahrzeugen, Bussen und Pkws. Sie kann täglich bis zu 500 Kilogramm Wasserstoff bereitstellen. Ein Brennstoffzellen-Lkw verbraucht zum Vergleich bis zu 10 Kilogramm Wasserstoff pro 100 Kilometer.
An der Abfüllstation können Unternehmen ab Mitte des nächsten Jahres mit Abnahmevertrag Wasserstoff mit Tankanhängern abholen. Die Gesamtanlage verarbeitet über 2.500 Kilogramm Wasserstoff pro Tag. Interessenten können sich für die erste Wasserstoffausschreibung über ein Web-Formular registrieren.
Unternehmen kooperieren für H2-Infrastruktur
RWE wird Eigentümerin der Anlage, während die Westfalen Gruppe den Betrieb übernimmt. Für den weiteren Ausbau des Wasserstoff-Tankstellennetzes in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen gründeten die Partner das Gemeinschaftsunternehmen „two4H2”.
Dr. Sopna Sury, COO Hydrogen bei RWE Generation SE, betont die Bedeutung der Abfüllinfrastruktur für die regionale Versorgung mit grünem Wasserstoff vor dem Aufbau eines Verteilnetzes. Dr. Thomas Perkmann, Vorstandsvorsitzender der Westfalen Gruppe, sieht in dem Projekt ein Zeichen für die Bereitschaft der Industrie zum Wasserstoff-Hochlauf in Deutschland.
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) fördert das Projekt mit 6 Millionen Euro im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie. Fördermittel kommen auch aus dem Deutschen Aufbau- und Resilienzplan (DARP) über europäische Programme. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt rund 18 Millionen Euro.