Die deutsche Industriearmaturenbranche verzeichnet trotz rückläufiger Inlandsumsätze ein positives erstes Halbjahr 2024, getragen von einem starken Anstieg im Auslandsgeschäft. Laut einer aktuellen Analyse des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) konnten die Hersteller von Industriearmaturen insgesamt ein Umsatzwachstum von 5 Prozent erreichen. Während das Geschäft im Inland um 5 Prozent schrumpfte, stieg der Umsatz im Ausland um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Robustes Exportwachstum stützt Industrie
Das robuste Wachstum im Ausland konnte die Schwäche auf dem heimischen Markt kompensieren. Laut Dr. Laura Dorfer, Geschäftsführerin des Fachverbandes VDMA Armaturen, erwiesen sich besonders die Märkte in Asien und Nordamerika als Stützpfeiler für die deutschen Hersteller. Diese konnten dort ihre Marktanteile festigen oder sogar ausbauen. Die erfolgreiche Präsentation auf internationalen Leitmessen wie der IFAT und ACHEMA trug ebenfalls zur positiven Resonanz bei.
Insgesamt exportierte die Branche im ersten Halbjahr 2024 Industriearmaturen im Wert von etwa 2,6 Milliarden Euro, was einem leichten nominalen Anstieg von 0,6 Prozent im Jahresvergleich entspricht. Absperrarmaturen führten das Feld mit einem Zuwachs von 7 Prozent an, gefolgt von Sicherheits- und Überwachungsarmaturen mit 5 Prozent sowie Regelarmaturen mit 2 Prozent. China als größter Exportmarkt erholte sich nach einem Rückgang in den vergangenen Jahren deutlich, die Ausfuhren stiegen im ersten Halbjahr um 13,9 Prozent. Während die USA als zweitwichtigster Handelspartner stabil blieben, verzeichneten die Exporte nach Frankreich, dem drittgrößten Markt, einen Rückgang von 9,3 Prozent.
Inlandschwäche und globale Unsicherheiten belasten Ausblick
Trotz der internationalen Erfolge sieht sich die Branche im Inland weiterhin mit Herausforderungen konfrontiert. Die deutsche Konjunktur zeigt keine Impulse. Wichtige Abnehmerindustrien wie die Chemiebranche haben noch nicht wieder auf Wachstum umgeschwenkt und die Unternehmen kämpfen mit Fachkräftemangel und Bürokratie. Für das zweite Halbjahr 2024 bleibt die Prognose daher verhalten. Dr. Dorfer erwartet für das Gesamtjahr dennoch ein Umsatzwachstum von 4 Prozent.
„Auf den Weltmärkten spielen derzeit unterschiedliche Risikofaktoren eine Rolle, die auch den Ausblick etwas trüben. Wir rechnen vor diesem Hintergrund mit einem herausfordernden zweiten Halbjahr. Für das Gesamtjahr 2024 kalkulieren wir aktuell mit einem Umsatzplus von 4 Prozent“, so Dorfer. Der VDMA sehe seine Rolle darin, die Unternehmen bei der Markterschließung zu unterstützen und setze sich für positive Impulse durch die Teilnahme an der VALVE WORLD EXPO in Düsseldorf ein.